Stoffspielereien Alabama Chanin

Sonntag, 25. Mai 2014

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Griselda ist heute Gastgeberin der Stoffspielereien zum Thema "Alabama Chanin" Da sich dort sehr schöne Beispiele für diese Techniken und viele Tipps finden, habe ich mich entschiede, auch Mal ein weniger gelungenes Werk von mir zu zeigen, da sich aus Fehlern bekanntlich besonders viel lernen lässt - nach dem Motto "Versuch macht kluch". Vielleicht kann ich Euch dadurch bewahren, den gleichen Fehler zu machen wie ich.

Auf dem Foto seht Ihr eines meiner ersten Stücke nach den o.g. Techniken.


Es handelt sich um ein sogenanntes Camisole, der Schnitt stammt aus dem dritten Alabama Chanin Buch.
Warum es mir nicht wirklich gefällt? Nun da ist zum einen der Halsausschnitt der mir viel zu labberig geworden ist. Bei einem anderen Stück hatte ich das Problem auch und dafür folgende Lösung gefunden:

Das Einfassband am Hals habe ich wieder abgetrennt. Dann auf der Innenseite des Halsausschnitts einen ganz dünnen Streifen Einlage aufgebügelt. Anschließend beim erneuten Annähen des Einfassbandes selbiges maximal gedehnt. Durch die Verwendung eines elastischen Stichs ist es trotzdem noch dehnbar genug.
Bei diesem Camisole könnte ich es ggf. noch nachholen.

Die Rückseite sieht so aus...


und das ist die Seitenansicht.

Auch hier ist erkennbar, dass der Armausschnitt zu weit und zu labberig ist. Die Problemlösungsmöglichkeit wäre also dieselbe wie beim Halsausschnitt.

Irgendwie fühle ich mich aber auch unabhängig von diesen (zu behebenden) Fehlern nicht wirklich wohl in dem Stück. Ich überlege noch, mir evtl. einen passenden Jerseyrock in braun zu nähen, das Material dafür hätte ich noch. Über einer Hose, wie hier auf dem Bild, stauch es sich unschön und ich fühle mich irgendwie "Hüftlastig".

Passend zum Camisole habe ich noch ein Bolero genäht (Schnitt auch wieder von Alabama Chanin). Bei diesem habe ich das Muster bewusst sparsamer eingesetzt, damit die Kombination nicht zu unruhig wird.



In der Seitenansicht wird auch wieder das "Labberproblem" am Saum des Boleros deutlich. Es steht am Rücken unschön ab. Auch hier würde wieder eine aufgebügelte Einlage und ein deutliches Straffen des Einfassstreifens helfen.



Bisher mag ich die Kombination noch nicht wirklich tragen, aber ich denke, ich gebe ihr nochmal eine Chance und werde alle labberigen Säume neu nähen.

Deutlich besser gelungene Stücke nach den o.g. Techniken habe ich bereits hier und hier und hier gezeigt.
 
Insgesamt kann ich sagen, dass diese Art zu nähen für mich wirklich eine große Liebe geworden ist. Ich finde es nicht nur toll, während des Nähens gemütlich auf dem Sofa zu sitzen, statt hinter der Maschine zu klemmen. Vielmehr gibt es mir auch ein Gefühl der Unabhängigkeit von Maschinen. Wir bewegen uns heute in einer völlig durchtechnisierten Welt, da ist es für mich sehr befreiend auch einmal etwas mit einfachsten Werkzeugen und ohne Abhängigkeit von Strom oder teuren Gerätschaften herstellen zu können.

8 Kommentare:

  1. Ich finde es sieht Klasse aus und wie ich sehen konnte, hast du schon mehrere Teile ohne Farbauftrag genäht.Den Ausschnitt kann ich vom Bild nicht beurteilen, aber ich finde, dass das Oberteil gut sitzt und dieser Schößchencharakter dem Teil die Note gibt. Vielleicht ist es nur ungewohnt.
    Das Meditative gefällt mir an dem Arbeiten auch gut. es ist wie paper piecing oder Strickzeug, man kann mal schnell zwischendurch etwas machen.
    Stoffspielergrüße von karen

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  2. OK, das Textildesign hast du gut im Griff- das ist so grafisch im hell-dunkel super geworden. Und auch die Flächenverteilung mag ich, dass du den Bolero etwas weniger zugemustert hast.
    Wegen der Passform hatte ich nach einem Vergleich mit meinem Basisschnitt auch arge Bedenken, da bin ich mit dem Fertigshirt und einem bewährten Kleidschnitt auf Nummer sicher gegangen. Du bist nicht die einzige, die mit der Passform Probleme hat..... Beim Bolero würde mich das Abstehen allerdings weit weniger stören, das ist auch nochmal eine Zäsur.
    Aber ein abstehender Halsausschnitt geht gar nicht, die Probleme hatten ja auch Lulu und Mirella. Deine Lösung ist dann aber gelungen, zum Glück.

    Ich habe mich übrigens auch erst mit dem passenden Rock richtig wohl gefühlt. Mach ihn nicht zu kurz, die Silhouette braucht eine Länge bis übers Knie. Frag mich nicht warum. Mein erster Versuch mit einem Halbtellerrock in Lieblingsknielänge sah zu dem großgemusterten Oberteil unmöglich aus. Zum Glück hatte ich noch genug Stoff für einen schmalen längeren Rock.

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  3. Auch ich finde, diese beiden Teile können sich sehen lassen. Wenn Du nicht zufrieden bist und eine Lösung kennst, dann ist es wohl am besten, Du setzt das um, sonst hast Du mit dem Camisole keine Ruhe und das wäre doch schade nach den vielen Stichen.
    Durch Deine Hinweise werde ich noch überlegen, wo ich durch Aufbügeln dünner Vlieseline verstärke, auf jeden Fall die Schulternähte.
    LG Ute

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  4. Nur einen raschen Tip wegen dem Schlabberproblem: ich reihe die Ausschnitte mit normalem Nähgarn ein, mehr ein Nähen mit kleinem Heftstich ca. 3-4 mm von der Kante weg (Anfang und Ende gut sichern) und bestimme so die minimale Weite. Wenn das Bündchen dann dran ist sieht man den Faden nicht und wenn die minimale Weite überdehnt wird reisst der Nähfaden, aber das Bündchen (oder auch die Naht) schlabbert nicht. Ist nicht von mir, steht in den Chanin-Büchern ...
    Sonst: ich muss gestehen, Du hast mir wieder sehr Lust gemacht auf diese Technik. Bin schon am 3. Shirt und habe auch eine Jacke geplant.
    Weiter so! Gruss LiLo

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  5. Super sieht das aus, trotz leierigen Ausschnitten. Ich würde die unbedingt noch mal ändern - die Lösung dafür hast du ja schon gefunden. Wäre wirklich schade um die schönen Teile, denn die Farb- und Musterkombination ist sehr gelungen.

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  6. Ja, unbedingt die Abschlüsse nochmal ändern - das ist ja auch relativ schnell gemacht. Gerade das Schößchentop finde ich super. Mit einem schmalen Rock sieht das bestimmt ganz anders aus. Die hell-dunkel Farbkombination gefällt mir richtig gut, und das dichte Blättermuster.

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  7. Ich mag das Muster und die Farbkombination deines Tops und es lohnt sich auf alle Fälle an den Abschlüssen noch einmal zu korrigieren. Auch bei meiner Version ist der Halsausschnitt nicht gelungen, da die Passform einfach nicht ideal ist. Das kriegen wir schon noch hin, oder?
    LG Mirella

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  8. Dein Top gefällt mir ebenso gut wie deine anderen Chanin-Arbeiten, die ich bisher gesehen habe, deshalb finde ich auch, dass es sich auf jeden Fall lohnt, die Ausschnitte noch einmal in Angriff zu nehmen. Wenn du sagst, dass dir diese Art zu arbeiten so gut gefällt, können wir uns ja auf einige weitere Modelle freuen.
    LG
    Siebensachen

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