MMM 02/2015

Mittwoch, 21. Januar 2015

in
Da ich angegrippt bin und mich ziemlich flau fühle, gibt es heute nur einen ziemlich kurzen Post von mir zum Me Made Mittwoch.

Voila, mein Annäherungskleid:


Da ich wusste, dass bereits einige der anwesenden Damen schon so ihre Erfahrungen mit dem Kleid Dakota und dem kniffeligen Kragenbeleg gemacht hatten, dachte ich mir, es sei eine gute Idee dort meine eigene Variante zu nähen. Vielen Dank auch nochmal an Constanze, Sybille und Claudia für Eure guten Tipps, sie haben mir sehr geholfen!

Hier die Rückansicht


Bin ich zufrieden mit dem Ergebnis? Geht so. Der Schnitt selbst ist toll und ich werde ihn sicher noch oft nachnähen. Meine Unzufriedenheit wird vielmehr durch den Stoff verursacht, der pillt wie die Hölle. Schon während des Nähens hörte ich ihn ständig unter der Nadel summen "pilling me softly".

Leider drückt sich der Kragenbeleg, den ich extra vorsichtig auf der Innenseite mit der Hand befestigt habe, damit er nicht ständig herausfleddert, nach dem Bügeln unschön durch.
Auch auf der Vergrößerung kann man es leider nicht wirklich sehen, aber glaubt mir, so richtig schön ist es nicht.


Was habe ich angepasst? 
  • Die Schulterbreite etwas verschmälert.
  • Die eigentlich kurvige Saumlinie begradigt.
Auf die Taschen auf der Hüfte habe ich verzichtet, da sie nicht so ganz mein Fall sind. Statt der vorgesehenen Ärmelmanschetten habe ich einfache Ärmel ohne Schnickschnack eingesetzt, so gefällt es mir besser.

Was werde ich beim nächsten Exemplar anders machen?

  • Einen besseren Stoff nehmen!
  • Das Vorderteil evtl. doppeln, dann gibt es keine Probleme mit einem sich durchdrückenden Kragenbeleg
  • Die Taille etwas weiter nach oben setzen, sie hängt an den Seiten ein wenig
  • Statt mit dem angegebenen Zentimeters mit 1,5 cm Nahtzugabe nähen (zumindest im Oberteil, das ist etwas weit geworden)

Auch wenn es sich bei diesem Kleid wohl eher um eines der Marke "gehobenes Lungerkleid" handelt, konnte ich mich zumindest auf den Schnitt eingrooven, der doch einiges Potenzial hat.


Die Garde der anderen hübschen Kleidungsstücke (inkl. hoffentlich vieler weiterer Annäherungskleider) finden sich wie jeden Mittwoch beim Me Made Mittwoch.

Annäherung 2015 - Fotolovestory

Dienstag, 20. Januar 2015

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Es ist Dienstagabend, die Erkältung kratzt im Hals, aber ich fühle mich immer noch völlig fluffig zugeflauscht von einem wunderbaren Nähwochenende in Bielefeld mit insgesamt 37 (oder 38?) nähverrrückten Frauen.

Bevor ich in weitere Lobeshymnen ausbreche erst einmal der Dank an Alex, Miriam und Susi - Ihr habt dieses Event wunderbar organisiert und uns alle sehr, sehr glücklich gemacht. Tausend Dank für Eure Mühe!

Was für eine schöne Gelegenheit bereits bekannte Bloggerinenn wieder zu treffen, einige die ich bisher nur virtuell kannte endlich live und in Farbe zu treffen und dazu noch einige weitere (noch) bloglose aber nicht weniger sympathische Frauen kennen zu lernen.

Erstaunlich fand ich, dass bereits am ersten Abend, als doch diverse Teilnehmerinnen sich noch nicht kannten, alle völlig ungeniert und ohne zu fragen (äh, ich jedenfalls...) spontan die Kleidung ihrer Gesprächspartnerinnen angrabbelten, um den Stoff zu fühlen.
Normalerweise grabbele ich nicht einfach so an fremden Menschen herum (ehrlich!)
Das zeigt aber nur, wie vertraut sich alle schon zu Beginn miteinander gefühlt haben.

Nach dem gemeinsamen Abendessen ging es los mit einer kurzen Vorstellungsrunde. Ein toller Einstieg waren dabei die Steckbriefe die jede Mitnäherin für ihr (e) Projekt (e) erstellt hatte und die einträchtig nebeneinander an den Pinnwänden hingen.

Danach ging es direkt ab an die Maschinen und es wurde genäht, was das Zeug hält. Da ich in der Nacht zum Freitag noch bis 2.30 an meinem Kleid zugeschnitten und die Tasche gepackt hatte, hab ich um 0.15 meine Maschine ausgeknipst und mich zur Runde der Damen gesellt, die sich bereits in größerer Runde mit Weinglas oder Bierflasche befanden und munter mit drauflosgeschwatzt, bis ich heiser war.Allerdings habe ich nicht so lange durchgehalten, wie die Hardcorepartytiere unter uns, die wohl erst gegen 4.00 Uhr ins Bett gefunden haben... Respekt die Damen!

Am Samtag ging es dann nach dem Frühstück munter weiter und dazu nun einige Fotoimpressionen:

Bei allen Damen die üblicherweise "kopflos" bloggen, oder bei jenen, bei denen ich mir nicht sicher war, habe ich die Gesichter unkenntlich gemacht. Alle anderen Damen habe ich in voller Schönheit in diesen Post mit aufgenommen. Falls die Eine oder Andere lieber eine Änderung möchte, bitte eine kurze Info an mich, ich werde es dann sofort ändern. 

Kleiner Blick auf die Steckbriefe:

 
Platz um zuzuschneiden, findet sich auch unter dem kleinsten Tisch:


Das ist kein Chaos, alle wissen genau was sie tun (meistens zumindestens...)


Ab heute bläst der Heinzelmann


Wo Mutti sonst nur bügeln kann


Meike bei der Tiefenmeditation zum Thema: Wie lang sollen wohl meine Paspelknopflöcher sein - ohmmmmmmmmmmmmmm


Bei der anschließenden Begutachtung der Jackenpassform - kompetent unterstützt durch Mema


Erwischt! Monika und Yvonet drüchen sich konspirativ in einer Ecke herum mit Schere und Stoff... Heimlicher Stofftausch?



Susi mit neuem Nähcomputer: Mein Schatzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzz (streichelstreichelstreichel)


Alex beim Kampf mit dem Mantelfutter (sie hat ihn am Ende gewonnen!)


Antonia, die Frau mit den Nerven aus Stahl, die sich von dem widrigen Kleiderschnitt nicht unterkriegen lässt und hartnäckig bis tief in die Nacht an der Maschine festbeißt (hier in der Rückansicht)



Chrissy und Nina beim Fachsimpeln: Zeig mal, wie machst Du das - ah, so geht das!


Bele (bloglos) bei professioneller Wandgestaltung


Übermüdet und ungeföhnt aber glücklich: Gruppenbild mit Dakota. Ein Schnitt vier Frauen und vier unterschiedliche Kleider.
v.l.n.r: Constanze, moi, Sybille, Claudia

Bei der Annäherung entstanden ist nur mein Kleid. Die anderen Drei Damen haben netterweise ihre Exemplare für ein Gruppenfoto angezogen.

Zu meinem Kleid gibt es mehr Infos beim morgigen MMM.

Eigentlich hätte ich noch viel mehr schöne Bilder für Euch, aber leider stehen sie alle Kopf und wollen sich auch partout nicht umdrehen lassen. Hat jemand einen Tipp, woran das liegen Könnte?

Viel zu schnell war dann der Sonntagnachmittag da und es ging zurück nachhause. Wohlweislich hatte ich mir für Montag einen Tag Urlaub genommen. Das war auch dringend nötig, da ich mich durch den permanenten Schlafmangel gefühlt habe wie ein ausgewrungener Teebeutel. Aber wie ein sehr glücklicher Teebeutel!

Was nehme ich aus diesem Wochenende mit?
  • Die Erinnerung an drei wunderbare Tage.
  • Die Vorfreude auf die Annäherung in 2016
  • Ein fertiges Kleid (für das ich lächerlich lang gebraucht habe, da zuviel gequasselt und entsprechende Fehler gemacht, somit exzessiv getrennt - O-Ton Constanze "Trennst Du schon wieder???)
  • Ein weiteres, angefangenes Kleid
  • Die Erkenntnis, dass man einen Nähcomputer zwar nicht unbedingt braucht, dass sie aber ganz toll sind und ein wunderbares Flutlicht haben
  • Das feste Vorhaben, endlich alle meine Füpßchen auszuprobieren. Auch und gerade die merkwürdigen, die aussehen wie außerirdische Lebensformen. Ich denke, dazu könnte ich eine kleine Füßchenreihe posten? Hat jemand Interesse? Wenn nicht ist auch egal, ich mache es trotzdem - hehe
  • Die Bekanntschaft vieler ausgesprochen netter, nähverrückter Frauen
  • Frischen Schwung für das neue Nähjahr
Es war einfach wunderbar!!!

Weitere Details  dieses tollen Wochenendes sind nachzulesen bei Alex, die alle Posts zum Thema sammelt.

Luxusprobleme

Dienstag, 13. Januar 2015

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In drei Tagen ist es soweit: Es geht nach Bielefeld zur Annäherung. Ich freu mich schon wie blöd!
Jetzt wird sich die geneigte Leserin fragen: Wo ist dann bitteschön das Problem?
Ganz einfach, ich weiss noch nicht was ich nähen werde und wühle mich daher zur Zeit emsig durch Stoffkisten und Schnittmuster.

Soll es ein Retrokleid aus Webware werden?


Oder ein Jerseykleid?


Hawthorn, Ceylon oder Dahlia?


Peony oder der aktuelle Lemming Dakota?


Ich könnte natürlich auch ein bereits angefangenes Modell mitnehmen (nach meinem Weihnachtskleidschnitt zugeschnitten)


Oder mein aktuelles Handnähprojekt (wird wieder ein Jäckchen)?


Oder vielleicht eine Kombination ein neues Stück und ein angefangenes?

Diese Luxusprobleme gehören natürlich mit zur Vorfreude!!!

Falls jemand noch genauer wissen möchte, wie diese Vorfreude bei mir aussieht.

MMM 01/ 2015

Mittwoch, 7. Januar 2015

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Heute geht es beim Me Made Mittwoch um das (oder die) selbstgenähte Lieblingskleid (er) aus dem letzten Jahr. Bevor ich mich näher zu meinen Lieblingen aus 2014 auslasse, möchte ich erst noch ein ganz fettes

Danke Ihr seid toll!!!

an die Me Made Mittwoch Crew vergeben. Es ist wirklich sensationell, was Ihr gemeinsam auf die Beine stellt. Nicht nur, dass Ihr Menschen, die ursprünglich nicht im Traum daran gedacht hätten, ein Blog zu erstellen, dazu bringt, dies doch zu tun. Ihr sorgt auch dafür, dass sich Nähnerds in ihren jeweiligen Regionen zusammenrotten um sich regelmäßig zu treffen.
Dann nutzt ihr den bekannten Nähnerdflausch auch noch dazu, fleissige Schneiderlein zum Spenden zu animieren, um Menschen, die es wirklich zur Existenzsicherung brauchen und nicht nur ein Hobby betreiben, bei ihrer Nähausbildung zu unterstützen.
Von der zauberhaften mit Liebe vertonten Weihnachtsgeschichte gar nicht zu reden...
Nicht zu vergessen natürlich auch Eure eigenen interessanten und inspirierenden Blogs.
Hach, schön dass es Euch gibt!

So nun genug der Lobhudelei (das musste aber einfach mal sein) und weiter mit dem eigentlichen Thema des heutigen MMM:
Gibt es für mich ein ultimatives Lieblingsstück aus dem letzten Jahr? 

Hm, nicht so einfach. Wahrscheinlich müsste ich dann mindestens 3 Stücke nominieren:

Platz 3:
Mein Weihnachtskleid 2014




Die Details zur Entstehung finden sich hier.

Platz 2: 
Sehr angetan bin ich von meinem neuen Mantel aus dem Herbst - Jacken - Sew- Along von Karin und Chrissy. Auch an dieses beiden Damen noch einmal ein herzliches Dankeschön, für die liebevolle Betreuung des Sew - Alongs!


Lange habe ich an dem Mantel herumgehühnert, bis er endlich fertig war, aber nun bin ich mit dem Ergebnis wirklich zufrieden. Besonders überrascht hat mich insbesondere, dass er, obwohl deutlich tailliert, deutlich bequemer ist, als ich vermutet habe. Daran sieht man wieder mal, dass es durchaus lohnend sein kann, die eigene Komfortzone zu verlassen.
Die Enststehungsgeschichtet findet sich hier.

Platz 1
Gebührt einem meiner komplett mit der Hand genähten Stücke - meinem Rosenjäckchen


Das Jäckchen ist bequem (da aus Jersey) und ganzjährig tragbar. Ich mag es nicht nur so gern, weil es mir optisch so gut gefällt, sondern vor allem, weil es für mich Unabhängigkeit symbolisiert. In unserer durchtechnisierten Welt in der fast alles, von Maschinen gemacht wird, ist es ein tolles Gefühl, etwas sogar ohne die Unterstützung einer Nähmaschine herzustellen. Gut, den Stoff habe ich nicht selbst hergestellt (soweit bin ich noch nicht - hehe). Aber nur mit den drei Werkzeugen Nadel, Faden und Schere ein Kleidungsstück nähen zu können ist ein tolles Gefühl, daher steht dieses Jäckchen exemplarisch für meine reinen Handmade - Kleidungsstücke. 

Details zur Anfertigung hier.

Nachdem ich in den letzten  Monaten meiner Strickwut gefrönt habe, steht nun als nächstes wieder ein derartiges Projekt an, dass ich gestern bereits zugeschnitten habe. dazu demnächst mehr in diesem Kino...

Ach bevor ich es vergesse. Es gibt Neuigkeiten von Rita Rotnase

 Quelle: Pixabay


Ihr erinneret Euch sicher an die angedrohten Streiks für das Weihnachtsfest. Da die Geschenke doch wieder alle pünktlich unter dem Baum gelegen haben, habt Ihr es Euch wahrscheinlich schon gedacht.
Die Weihnachtselchkühe haben sich beim Weihnachtsmann mit Ihrer Streikandrohung durchgestzt und er hat sich auf die Forderungen:

  • Eigener Tarifvertrag für Weihnachtselchkühe
  • Gleiches Geld für gleiche Arbeit
  • Mehr Elchkühe in Führungspositionen

eingelassen.

Na das nenne ich mal Frauenpower Elchkuhpower!

Noch mehr (wohl überwiegend) Frauenpower und die Lieblingsstücke des Vorjahres gibt es  beim Me Made Mittwoch.

Schnittmuster verstehen

Sonntag, 4. Januar 2015

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Heute habe ich wieder einen Buchtipp für Euch. Wahrscheinlich geht es nicht nur mir so, dass mein räumliches Vorstellungsvermögen nicht übermäßig stark ausgeprägt ist. Das ist beim Verstehen und Ändern von Schnitten bzw. beim Zuschnitt nicht eben hilfreich. Daher bin ich ziemlich begeistert von meinem neuen Buch: 




Mittlerweile habe ich zwar diverse Bücher zu diesem Thema, aber was mir an diesem Buch so gut gefällt ist die Tatsache, dass sogar ich es auf Anhieb verstehe ;o)

Oft fühle ich mich von Büchern zur Schnitttechnik etwas überfordert und mir raucht bei der Lektüre schon nach kurzer Zeit der Kopf vor lauter Tabellen und Berechnungen. In diesem Buch ist das nicht so. Mir gefallen insbesondere die Fotos und Beispiele gut, mit denen abstrakte Sachverhalte auch für mathematisch untalentierte Menschen wie mich verständlich werden. 

Als Beispiel hab ich für Euch einige Fotos zum Thema Ärmelkonstruktion aus dem Buch. Ärmel sind ja oftmals ein Buch mit sieben Siegeln. Warum spannt der Ärmel an dieser Stelle, wie kriege ich das geändert, wo ist vorn und hinten etc. sind Fragen die (wohl nicht nur) ich mir häufig stelle.

Interessant finde ich da die Bilder zum Thema Höhe der Armkugel und Beweglichkeit des Ärmels:

Enger Ärmel mit hoher Armkugel = beim Heben des Armes zieht sich auch die Seitennaht nach oben. Die Bewegung wird eingeschränkt - unangenehm. Besser geht es bei geöffneter Jacke


Ärmel mit mittlerer Kugelhöhe = Durch die mittlere Kugelhöhe hat man zwar etwas mehr Weite unter dem Arm, dafür ist die Bequemlichkeit deutlich höher. Damit es nicht unschön aussieht, empfiehlt sich diese Armkugelform aber eher bei dünneren Stoffen zB. bei Blusen


Flache Armkugel = Maximale Beweglichkeit, dafür aber relativ viel Stoff unter dem Arm. Wird daher meist bei legerer Freizeit und Sportbekleidung getragen.


Wenn man nun über den abgebildeten T-Shirt den obigen Blazer trägt, hat man ziemliches Stoffgeknubbelunter den Armen.

Was wird durch diese Beispiele vermittelt: Die Entscheidung für die Form der Armkugel ist immer eine Abwägung zwischen Optik und Bequemlichkeit.
Aha, der Groschen ist bei mir gefallen. Eigentlich ganz einfach, wenn man es weiß...

Es folgt eine ausführliche Erklärung für die Erstellung eines Ärmelgrundschnitts, hier nur einige Beispielbilder: 





 





Allein das Kapitel zur Erstellung eines Ärmelgrundschnitts beinhaltet 13 Seiten mit sehr ausführlichen Zeichnung und (auch für mich) sehr verständlichen Erläuterungen - super!

Sehr gut gefällt mir auch aus dem Kapitel "Vom Grundschnitt zum neuen Design" die Erläuterung zum Hinzufügen von Nähten aus Design- oder Passformgründen:


Nach der Zeichnung mit den entsprechenden Erläuterungen folgen die passenden Fotos mit einer Erklärung (hier nicht sichtbar) wie die Nähten zu nähen bzw. umzubügeln sind.


Damit Ihr einen Gesamtüberblick bekommt hier noch das Inhaltsverzeichnis

1. Kapitel 
Vorbereitung
Schneiderpuppen und Masse
Grundwissen Stoffe
Technische Zeichnung

2. Kapitel 
Die richtigen Werkzeuge
Wie man sie verwendet

3. Kapitel
Grundschnitte
Oberteil
Ärmel
Rock
Kleid
Hose
Übersicht der Standardmasse

4. Kapitel
Schnittentwicklung und Testmodelle
Halber Papierschnitt
Nahtzugaben, Passzeichen, Lochmarkierungen
Fachjargon
Testmodell

5. Kapitel
Vom Grundschnitt zum neuen Design
Nähte hintzufügen
Nähte entfernen
Abnäher verlegen
Abnäher durch Nähte ersetzen
Falten hinzufügen
Volumen schaffen
Kragen
Öffnungen und Verschlüsse
Oberteilgrundschnitt zu Jackenschnitt

6. Kapitel
Kreative Schnittgestaltung
Bändchenkleid
T-Mantel
Schrägschnittkleid
Fallschirmkleid
Ein Stück Stoff: Die Weisse Leinwand
Abendanzug im Iaidostil

7. Kapitel 
Schnittentwicklung mit moderner Technik
Software für die Schnittgestaltung
Arbeit mit dem Grundschnitt
Digitale Techniken
Gradierung, Schnittbildererstellung
Ausgabe

Das 7. Kapitel macht deutlich, dass sich das Buch nicht nur an Hobbyschneider wendet, sondern auch an jene Menschen, die gern professionell in diesem Bereich tätig werden wollen und einen entsprechenden Überblick gibt. Insgesamt finde ich es aber sehr hobbyschneidergeeignet.

Der einzige Nachteil ist der Preis, bei dem ich auch erst einmal schlucken musste. 36,- € sind kein Pappenstiel aber für mich hat sich die Ausgabe eindeutig gelohnt. Jetzt muss ich mir das Buch nur noch unter das Kopfkissen legen, damit ich bald alles auswendig weiss, was darin steht... 

Bedarfsnähen

Samstag, 3. Januar 2015

in
Wie wahrscheinlich die meisten von Euch auch, habe ich meinen Weihnachtsurlaub dazu genutzt mich vom Jahresendstress zu erholen. Dazu gehört für mich neben einem festlichen Heiligabend (natürlich im Weihnachtskleid!) vor allem auch die Gelegenheit mehrere Tage am Stück gemütlich zuhause herumzulungern.

Um bequem und gemütlich herumlungern zu können, benötige ich vor allem auch die passende = bequeme Kleidung. Irgendwie ist es mir nicht möglich dabei ordentlich auf einem Stuhl, Sofa oder Sessel zu sitzen. Statt dessen ringele ich mich auf einem Sessel ein oder lümmele auf dem Sofa herum. Das geht natürlich nur in Kleidung die nirgendwo drückt und zwickt.

Was ich bisher zu dieser Gelegenheit getragen habe ist mittlerweile so durchlöchert und abgewetzt, dass ich Euch die Fotos davon ersparen will, um keine traumatischen Erlebnisse auszulösen. Glaubt mir einfach: Es war scheußlich, verwaschen und abgenutzt. Die Teile waren alle schon ziemlich alt (ich glaube sie hatten bereits über 10 Jahre auf dem Buckel) und wurden während dieser Zeit viel getragen. Bis ein Fleecepulli so dünn und abgewetzt ist, dass man durch den Stoff hindurchsehen kann, dauert es schon eine gute Weile...

Bisher hatte ich mich immer gescheut war ich zu faul um mir Extrakleidung "nur" für zuhause zu nähen. Viel lieber habe ich ein neues Kleid, oder einen neuen Mantel genäht.

Bis ich in den letzten Wochen meinen Anblick in diesen Lumpen einfach nicht mehr ertragen konnte und so habe ich endlich einmal etwas genäht, was ich wirklich brauche - Bedarfsnähen also.

So sehr ich auch die wunderbar, glamourösen Morgenmäntel von z.B. Wiebke oder Mechthild bewundere, für meinen Alltag sind sie einfach (herumlungertechnisch) nicht geeignet. Nach einer Stunde in so einem Stück, würde ich aussehen wie etwas das man im Trockner vergessen hat.

Am geeignetsten sind für meine Zwecke dehnbare Hosen und einfache weite Shirts. Daher sieht der Anfang meiner neuen, lungersicheren Home Collection nun so aus:

1. Pulli aus pinkfarbenem Fleecestoff


Dazu eine weite Hose aus Baumwolljersey in Dunkelblau. So von vorn:


und so von hinten


2. Pulli aus dunkelgrauem dicken Baumwolljersey. Aus einem Rest des dünneren stahlblauen Baumwolljerseys der Hose habe ich die Applikation zugeschnitten.


Hier eine Großaufnahme des Taillenbündchen, das aus einer doppelten Lage des Hosenstoffs besteht: 


3. Kombination aus weinrotem Fleecepulli


und Hose aus schwarzem Baumwolljersey.


Wenn ich ansonsten auch Kleider bevorzuge, zum herumlümeln finde ich diese Hosen und Pulli -Kombination einfach viel bequemer.

Für die Pullis habe ich den Schnitt Nr. 17 aus der Januarausgabe 2015 der Knip Mode genutzt. Allerdings hab ich die vorgesehenen Reißverschlüsse weggelassen und den Pulli ein ganzes Stück verlängert. Für die Bequemlichkeit (damit noch genug darunter passt, wenn mir kalt ist...) habe ich eine Nummer größer als üblich zugeschnitten.

Die Hose ist ein Schnitt aus dem Rosa P. - Buch "Ein Schnitt vier Styles", das ganz hübsche Basicschnitte enthält. Ich musste nur wie üblich die Hosenbeine etwas verlängern.

Bei den verwendeten Materialien handelt es sich um: 

- Fleecestoff für den pinken und weinroten Pulli - Weihnachtsgeschenk
- Baumwolljerseys - Stoffe aus einem "Putzlappenpaket" von Trigema
- Applikationen auf den beiden Fleecepullis - Kleinstreste von der Firma Devetex

Monika hat diesen Stückchen den liebevollen Namen "Angrabbelstücke" gegeben. Finde ich niedlich. Zum Angrabbeln sind sie ja auch gedacht. Es handelt sich um die kleinen Musterstückchen die bei Devetex im Showroom hängen. Sie sind oftmals nur 40 x40 cm groß, manchmal auch doppelt so groß aber insgesamt eher kleinteilig. Diese kleinen Stücke würden normalerweise im Müll landen, wenn die Stoffe ausgemustert werden. Daher habe ich mich sehr gefreut, dass ich ein Paket davon erwerben konnte. Für kleine Stücke finde ich immer eine Verwendung.

Für die nächsten Monate habe ich mir vorgenommen, immer mal wieder zwischendurch diese Home Collection zu erweitern. Genäht sind solche Stücke (da ohne Anpassungbedarf) ratzfatz.

Den Traum vom glamourösen Morgenmantel habe ich allerdings noch nicht aufgegeben. Wenn ich eine ausreichende Anzahl von Basisstücken genäht habe (sozusagen als Pflicht) gönne ich mir als Kür doch noch so ein Traumstück. Auch wenn es dann vielleicht nur irgendwo dekorativ auf dem Bügel hängt  - sozusagen als mein glamourösers Ich...

Jetzt bin ich aber erst einmal froh darüber, dass ich keine Angst mehr davor haben  muss, dass der Postbote klingelt und mich dann mit schreckgeweiteten Augen ansieht und mir hektisch die Paketpost in die Hand drückt um dann ängstlich das Weite zu suchen.

Nun bin ich zu neugierig darauf, wie es bei Euch aussieht. Wie seid Ihr denn so gekleidet, wenn Ihr zuhause seid? Straßenkleidung? Extra genähte Hausbekleidung, oder auch wie bei mir bisher alte, ausgemusterte Sportkleidung und Gammelpullis?