MMM 16/ 2014

Mittwoch, 29. Oktober 2014

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Ja hat sie denn noch alle Tassen im Schrank mag man sich bei meinem Outfit zum heutigen MMM fragen. Nun die Einen sagen so die Anderen so ;o)
Nicht mehr im Schrank sind - wie man unschwer erkennen kann - Teller und Besteck.


Es handelt sich um eine weitere Variante des "Kirschenkleides" (Modell 18 aus der Knipmode 09/2011) für das ich einen Dekostoff vernäht habe, der bereits einige Jahre abgelagert ist und vor Jahren von mir auf dem Stoffmarkt erworben wurde. Beim Kauf wusste ich noch nicht, was ich daraus nähen wollte, das Muster gefiel mir einfach so gut.

Als Kontrast habe ich die Taillenblende aus einem kleinen, genadelstreiften Rest genäht, der vor Jahren  beim Nähen einer Hose übrig geblieben war. Das ist bereits so lange her, dass bewusste Hose schon vor einigen Jahren in die ewigen Jagdgründe eingegangen ist.


Auf der Rückseite gibt es ein kleines Ärgernis zu sehen. Der Reißverschluss hat sich ursprünglich picobello und milimetergenau einähen lassen, so dass beide Seiten der Taillenblende exakt aufeinander saßen. Leider hatte ich beim anschließenden Kürzen des Verschlussendes den Metallstopper nicht fest genug zusammengeknifft. So passierte dann, was passieren musste: Beim mehrfachen, beherzten Ritschratsch um die Gängigkeit des eingenähten Verschlusses zu überprüfen, hat sich der Stopper gelöst und das - äh, wie heißt das Ding zum Rauf- und Runterziehen - dieses Ding ist jedenfalls rausgesprungen und ließ sich auch durch eine sofort eingeleitete Notoperation nicht mehr an den angestammten Platz zurück verbringen. Mist!

Also den ersten Reißverschluß rausgetrennt und einen neuen eingenäht.  Der zweite ließ sich dann natürlich (!) nicht wieder so picobello einnähen, wie der erste.


Beim genauen Hinsehen, kann man es an der Rückansicht erkennen: Es hat sich eine kleine Differenz zwischen den beiden Seiten der Taillenblende eingeschlichen. Da ich aber keine Lust hatte, den zweiten Reißverschluss auch noch einmal herauszutrennen, bleibt das jetzt so.


Gut gefällt mir dagegen der Knopf am oberen Ende des Reißverschlusses. In meiner Knopfkiste habe ich noch einen schönen, alten Knopf gefunden, der aus einem Kordelmaterial gefertigt wurde.

Auch heute gibt es wieder einen älteren Mantel dazu. Zur Abwechslung mal einen anderen Schnitt als bei den MMMs der vergangenen drei Wochen. Ein Mantel aus schwarzem Wollwalk, nach dem Schnitt Nr. 101 aus der Burdaausgabe 09/2010. Obwohl ich die Fotos extra am Sonntag bei Tageslicht gemacht habe, kann man leider von den Manteldetails im Herbstlicht nicht so wirklich viel erkennen, Schwarz halt...


Da der Schnitt ursprünglich für Kurzgrößen konzipiert war, musste ich einige Zentimeter  im Oberteil zugeben. Deutlich ist zu sehen, dass die Schultern etwas tief hängen. Entgegen meiner üblichen Praxis bei Burdaschnitten, habe ich hier darauf verzichtet, etwas Weite aus dem Rücken zu nehmen, da dieser Mantel bei Bedarf auch noch über einen Blazer passen soll, deshalb wollte ich gern mehr "Spielraum".

Die vorgesehenen Taschen und das rückwärtige Bindeband habe ich weggelassen, da ich ihn gern ganz schlicht und ohne Gedöns haben wollte. In der Rückansicht finde ich die Schultern übrigens doch zu weit hängend. Na gut, dafür passen viele dicke Jacken darunter...


Es handelt sich bei diesem Stück um einen klassischen "Brot und Butter Jedentagmantel", den ich auch häufig trage, da er zu allem passt. Mich stört es auch nicht, wenn das Kleid darunter etwas länger ist. Den kragenlose Halsauschnitt mag ich sehr, da ich im Herbst und Winter so gut wie nie ohne dicken Schal aus dem Haus gehe und dann kein unnötiges Gefuddel mit einem Reverskragen darunter mag.


Auf dem obigen Bild in einer roten Version, die ich auch zum Kleid gern trage. Ja, ich habe auch in geschlossenen Räumen wenn die Heizung bollert etwas gegen Zugluft am Hals (gefühlt zieht es für mich im Winter überall...).


Um noch einmal auf das Kleid zurückzukommen. Es stellt sich die Frage, geht so ein Kleid auch im Büro? Fragen wir zu diesem Thema doch einfach bei einer Expertin nach, bei Dörthe Brülly ihres Zeichens Chefredakteurin der internationalen Modezeitschrift "Dubistnieschönundschlankundstylischgenug".

msk (machen statt kaufen) Frau Brülly, wie ist Ihre Meinung, geht so ein Kleid auch im Büro oder sieht es zu sehr nach Küchenfee aus?

DB (Dörthe Brülly) Wir sehen hier ein wunderbares Beispiel für den neuesten Trend das sogenannte "Office-Cocooning". Die Karrierefrau von heute verbringt doch inmer mehr Lebenszeit im Büro, da bleiben Gemütlichkeit im trauten Heim und die Kultur des Genießens nur allzu leicht auf der Strecke. Das Muster des Kleides setzt da ein deutliches Zeichen. Multitasking sozusagen: Karriere im Job und Gemütlichkeit sowie heimelige Atmosphäre gleichzeitig.

msk Können Sie uns auch noch etwas  zu den Accessoires sagen, die doch ziemlich ähhh ungewöhnlich sind...

DB Das ist ja das Geniale! Sie sehen hier die absoluten Must haves der Saison. Damit wird Sie auch auch in  New York/ Paris/ London jeder Eingeweihte sofort als echte Fashionista erkennen.

msk Ach, interessant. Können die denn auch was oder sind sie nur schick?

DB Natürlich hat jedes der gezeigrten Accessoires auch einen praktischen Zweck. Schließlich ist die moderne Frau von heute kein Modepüppchen, dass ich mit nutzlosem Klimbim behängt!
Schauen wir uns diese modischen Musts einmal im Detail an. Da haben wir den Collander-Hat der ironisch die Form eines Küchensiebes aufnimmt. Tatsächlich ist er aus einem praktischen leichten Kunststoffmaterial gefertigt, dass luftdurchlässig genug ist, wenn Sie in langen Besprechungsrunden wieder einmal Dampf ablassen müssen, weil mit unnötigem Dummschwätz Ihre Zeit gestohlen wird. Gleichzeitig ist er leicht genug, um die Frisur nicht zu zerdrücken.

msk Und das Ding da am Arm?

DB Ah, Sie meinen das Cookie-Cutter-Bracelet! Durch einfaches, unauffälliges Schütteln des Arms, können sie in jeder Runde  im Nu die Aufmerksamkeit auf sich und Ihren Redebeitrag richten, bzw. Längschwätzer wirkungsvoll unterbrechen.


Mit dem oben gezeigten Cup-of-Coffe-Necklace können sie punkten, wenn in den Kaffepausen auf dem Flur der Espresso nur in Pappbechern gereicht wird. Bäh! Sie zeigen dagegen, dass Sie in jeder Situation Stil haben und können fleissig networken, in dem Sie auch anderen, wichtigen (!) Kollegen ein edles Porzellantäschen reichen können.


Nach der Pause können Sie dann mit dem Egg-Whip-Tool (hier in der schlichten Edelstahlausführung, auf Wunsch auch mit Swarovski Steinen oder in Silber zu haben) ordentlich Schaum schlagen, wenn sie mit Ihrer Präsentation endlich an der Reihe sind. 



Dies wird meist zusammen mit dem Basting-Brush angeboten - unverzichtbar, wenn Sie in der Besprechung wichtigen Leuten den Bauch pinseln müssen, um Ihre Ideen durchzusetzten!


In Silber, Edelstahl oder Platin (das Material Ihrer Wahl, wenn Sie bereits auf Vorstandsebene wirken) ist der Bullshit-Tea-Strainer erhältlich. Bestens geeignet, um aus der verbalen Diarrhoe anderer Teilnehmer den eigentlichen Inhalt herauszufiltern.

msk Sehr interessant. Was macht man mit diesem formschönen Gegenstand?



DB Das ist der sogenannte Psycedelic-Tea-Cup. Mit irgend etwas müssen Sie schließlich die bewußtseinserweinternden Drogen runterspülen, die Ihnen helfen auch noch die nächsten Termine des Tages durchzustehen. 

msk Frau Brülly, wir danken Ihnen für dieses Gespräch!

In diesem Sinne, einen schönen Arbeitstag allerseits!




Ohne Drogen und Dummschwätz aber mit vielen kreativen Ideen treffen sich heute wieder die fleissigen Schneiderlein mit ihren gesammelten Werken beim Me Made Mittwoch.

Die telefonische Mordsberatung

Sonntag, 26. Oktober 2014

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Beim Nähen habe ich ganz gerne "Hintergrundgeräusche". Allerdings kann ich dabei nicht gut fernsehen oder DVDs schauen. Das geht nur, wenn ich auf dem Sofa sitze und gemütlich etwas mit der Hand nähe.

Wenn ich allerdings zwischen Nähmaschine, Zuschneidetisch und Bügelbrett hin und her pendele, kann ich nur zuhören aber nicht zusehen. Eine Möglichkeit sind dann natürlich Hörbücher. Oder wirklich interessante Sendungen im Radio.

Für alle von Euch, die wie ich gern Krimnis lesen, habe ich daher einen Radiotipp: Die telefonische Mordsberatung auf WDR5.

Die Sendung wird teilweise aus dem Studio, manchmal aber auch vor Publikum irgendwo aus der Region live gesendet. So auch am gestrigen Samstag von der Veranstaltungsreihe "Mord am Hellweg"  Europas größtem Krimifestival.

In jeder Folge werden sowohl Krimis zu bestimmten Themen vorgestellt, aber auch immer Neuerscheinungen besprochen. Zuhörer können anrufen und mailen, falls sie Fragen haben bzw. einen bestimmten Krimi suchen, von dem sie nur noch Teile des Plots kennen. Ebenso kann man live nachfragen und sich Tipps holen, wenn man ein Krimigeschenk für einen lieben Menschen sucht und selbst nicht weiter weiss. Z.B.: Meine Oma liest gern Krimis, sie klöppelt in ihrer Freizeit und hat eine Vorliebe für argentinische Pudel und Cremeschnitten". Das "Krimikompetenzteam" hat auch für solche schweren Fälle immer einen guten Tipp parat.

Diese Sendung wird alle zwei Monate ausgestrahlt immer samstagabends von 21.05 bis 23.00 Uhr. Wenn man sie zu einer anderen Zeit hören will, kann man sie natürlich auch per Internet anhören oder sich herunterladen.

Die Aufzeichnung der aktuellen Sendung von Samstag sowie die zugehörige Leseliste mit allen erwähnten Krimis ist erst am Dienstag abzurufen. Daher habe ich Euch hier einen Link zur letzten Folge eingefügt, die bereits im Netz steht. Das Thema war "Neo Noir, die dunkle Seite des Krimis".

Die nächste Folge gibt es am 20.12.14.

Was ich an diesem Samstag beim Zuhören genäht habe? Hier eine kleine Sneak Preview für den kommenden MMM:

MMM 15/ 2014

Mittwoch, 22. Oktober 2014

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Auch beim heutigen MMM trage ich wieder etwas Bekanntes und etwas noch Unverbloggtes und möchte heute meine kleine "Mantelserie" der letzten Wochen fortsetzen.

Das "Darunter" besteht aus Kleid und Jäckchen, die ich beide bereits im Mai gezeigt hatte.


Beim "Darüber" handelt es sich um meine dritte Version nach dem Mantelschnitt Modell 101 aus der burda 11/2010. Die ersten beiden Modelle seht Ihr hier und hier.

Da ich ungern Schnittmuster herauskopiere, versuche ich immer das Maximum an Versionen aus jedem Schnitt herauszuholen. Dafür kopiere ich dann aber die Schnitmuster auch immer sehr ordentlich heraus und zeichne auch brav immer direkt alle Nahtzugaben an, damit das eigentliche Zuschneiden dann möglichst flott geht.

Fürt diese Version habe ich zwei Wollwalkstoffe in möglichst ähnlichen Rottönen genutzt. Sie hingen vor einigen Jahren nebeneinander auf dem Stoffmarkt und ich konnte an dem schönen Rot einfach nicht vorbeigehen.

 

Der untere Stoff hat ein eingearbeitetes Muster:




In der Vergrößerung kann man dann sehen, es handelt sich um...


Rosen, passend zum Jäckchen ;o)

Keine Angst, was Ihr hier seht ist keine Exhibitionistin in Ausbildung - ich wollte Euch nur das passende, rote Mantelfutter zeigen.


Der  Schnitt gefällt mir gut, weil er gerade ist und reichlich Platz lässt für dicke Strickjacken, wenn es im Winter kälter wird. 

So, nun eine Frage zur aktuellen Stimmungslage, die gerade bei dem momentanen regnerischen Herbstwetter ganz gut passt. Ihr kennt doch sicher die Tage an denen zwar nichts wirklich Schlimmes passiert, aber man dennoch genervt ist weil (passendes bitte aussuchen):
  • es draussen dunkel, windig und regnerisch ist
  • die Kollegen im Büro nerven und dort nichts klappt wie es soll
  • Ihr auf der Autobahn ewig im Stau steht weil...
  • ...die Lokführer/ Piloten wieder streiken
  • die Kinder permanent quengeln
  • der Hintermann an der Supermarktkasse Euch ständig mit seinem Einkaufswagen in die Hacken fährt
  • am Ende des Tages euch noch das Butterbrot mit der Butterseite nach unten fällt
  • hier eine Qual nach Wahl eintragen................
Kurzum das klassische Gefühl von: Keiner hat mich richtig lieb, ich will aufs Ärmchen!

An solchen Tagen hilft nur eines, wir lassen es rote Rosen für uns regnen.

Wie das gehen soll?

Na ganz einfach, so:


Oh, kommt da...

 etwa


noch mehr


von oben?


Ja, rote Rosen, weil wir es uns verdient haben!



Also, wenn euch heute etwas oder jemand nervt, einfach daran denken:


Diese Rosen sind nur für Euch!

Welche tollen Modelle die versammelte Hobbyscheiderriege heute vom Himmel regnen lässt, ist wie immer beim Me Made Mittwoch zu bestaunen.

P.S.: Hiermit möchte ich öffentlich festhalten, dass es sich bei meinen roten Stiefeletten nicht um die in diesem Post offiziell als vermisst gemeldeten Exemplare von Frau Prinzenrolle handelt ;o)

Modeklassiker selber nähen

Sonntag, 19. Oktober 2014

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Zu meinen schlechten Angewohnten gehört es, dass ich an Gedrucktem (egal ob physisch oder virtuell) nur sehr schwer vorbeigehen kann. Um meine Käufe vor mir selbst zu rechtfertigen, rede ich mir dann ein, dass ich bei Gefallen meine Käufe schließlich hier verbloggen kann, um Euch auch daran teilhaben zu lassen ;o)

So auch bei dem Buch Modeklassiker selber nähen von Burdastyle



Es handelt sich bei dem Buch offensichtlich um die deutsche Version eines Buches, das vom Team der amerikanischen Burdastyle.com Plattform erstellt wurde. Ich gehe mal davon aus, dass die Schnittqualität jener der übliche Burdamodelle entspricht. Für mich bedeutet das z.B. Taille tiefer setzen und Weite aus Rücken und Schultern herausnehmen.

Meine Meinung zum Buch direkt vorab: Ich finde es sowohl für Nähanfänger als auch für Fortgeschrittene (sofern sie nicht bereits Künstler der Schnitttechnik sind) wirklich gut geeignet. 

Insgesamt enthält das Buch 5 Grundschnitte. Diese bilden die Grundlage für alle 19 Modelle, die im Buch enthalten sind. Bei jedem Modell wird genau, bebildert erklärt, wie der jeweilige Grundschnitt für die eigenen Körpermaße abzuwandeln ist. Das gefällt mir ausgesprochen gut. Zwar besitze ich einige deutlich anspruchsvollere Bücher zum Thema Schnitterstellung, fühle mich von der Informationsflut in diesen Büchern allerdings oft etwas erschlagen.

Die Übersicht zu den Grundschnitten und ihren Abwandlungen findet Ihr hier. Wobei es sich bei den farbigen Abbildungen um die Grundschnitte und bei den weissen um die Abwandlungen handelt.


Auf dem Foto auch erkennbar: Es handelt sich um ein Buch mit Spiralbindung, was ich äußerst praktisch finde, wenn man das Buch bei der Arbeit neben sich auf den Tisch legt.

Im ersten Teil findet sich, wie bei den meisten Nähbüchern eine Anleitung zu den Themen: Maßnehmen, Umgang mit Schnittmustern, Nahtzugaben anzeichnen, notwendiges Zubehör etc.. Darauf gehe ich hier aber nicht näher ein. 

Von den 20ern bis zu den 80ern gibt es für jedes Jahrzehnt ein eigenes Kapitel. Zu Beginn gibt es immer eine kurze Darstellung zu den grundlegenden, modischen Merkmalen jedes Jahrzehnts. Hier ein Beispiel für die 20er:


Ist hübsch gemacht, bietet aber für alle, die sich für das Thema Vintagekleidung vertieft interessieren nichts wirklich Neues. Da das Buch sich aber auch an Anfänger wendet, finde ich es O.K..

Dann folgen die Modelle die das jeweilige Jahrzehnt repräsentieren. 

Für die 20er z.B. das klassische Flapperkleid (nach Grundschnitt 1):


Zu jedem Modell gehört immer eine ausführliche, bebilderte Nähanleitung. Hier ein kleiner Auszug zum Flapperkleid:


Besonders gut gefallen mir die Modelle der 30er: 


Tolle Idee beim Kleid: Es handelt sich hier um ein Trägerkleid. Die "Ärmel" sind ein darüber gelegtes und geknotetes Schultertuch. Wenn man es mit kleinen Druckknöpfen fixiert, wird es sicherlich auch gut halten. Das werde ich mir für den nächsten Sommer vormerken, da ich nicht gern unbeärmelt durch die Gegend laufe.


Das Kleid ist eine Abwandlung von Grundschnitt 3. 

Das Top auf dem nächsten Foto ist eine weitere Abwandlung von Grundschnitt 3 und in meinem Geiste sehe ich bereits ein zusätzliches (gestreiftes Jersey) Sommerkleid vor mir, bei dem ich das Top mit einem Rockteil von moderater Weite verlänge. 


 Hier seht Ihr einen Auszug, der Abwandlung von Grundschnitt 3 zum Top.

 
Alles sehr ausführlich und verständlich gemacht.

Die einzige wirkliche Enttäuschung gab es für mich im Kapitel zu den 40er Jahren. Das Bild zum Kapitelanfang war noch sehr vielversprechend:


Bei dem Bild habe ich natürlich einen tollen Kleiderschnitt erwartet. Schließlich sind die 40er neben den 30er Jahren kleidungstechnisch gesehen mein Lieblingsjahrzehnt.
Aber dann kam:


Ein Männerhemd???

Natürlich gönne ich es denn Männern, dass auch für sie etwas dabei ist, aber so ein "stinknormaler" Hemdenschnitt ist als einziges Modell in einem Kapitel über die 40er doch etwas mau. Es gibt noch zwei Abwandlungen dieses Grundmodells (Rüschenhemd und gerade Jacke beide im 60er Kapitel) aber auf diese werde ich hier nicht weiter eingehen. 

Weiter geht es dann mit den 50ern. Kleid mit weitem Rock (Grundschnitt 3):


 Nette Idee für die Fans der 50er der passende Petticoat dazu.


Es folgen dann noch eine Bluse (nach Grundschnitt 3) sowie ein Sommer-Pyjama (nach Grundschnitt 3 und 5):




Die für die 60er vorgesschlagenen Modelle sind dann weniger etwas für mich (und meine persönliche Kurvenlage) da sie vor allem Frauen mit wenig (bis gar keinem) Busen sowie wenig Taille bzw. Hüfte stehen (links Grundschnitt 4, rechts Grundschnitt 1) :


Aber zugegebenermaßen, sind sie typisch für die (2. Hälfte) der 60er Jahre. Für meinen Geschmack hätte noch ein nettes Kleid a la Mad Men dabei sein können...

Mehr Gefallen habe ich dann an dem Hosenmodell für das 60er Kapitel gefunden. Eine Steghose (Grundschnitt 5).

 
Das Kapitel über die 70er enthält ein Abendkleid:





Bei dem Foto dachte ich zuerst: O Schreck! Aber die Schnittzeichnung (Abwandlung von Grundschnitt 3, für die Ärmel gibt es noch ein extra Schnitteil auf dem Bogen) hat mir dann deutlich besser gefallen. Knielang und mit kürzeren Ärmeln aus einem schönen (!) Stoff, könnte das ein hübsches Kleid im Stil der 40er werden.

Weiter in diesem Kapitel enthalten sind noch ein Top und eine Bluse (Abwandlungen von Grundschnitt 4) sowie eine Schlaghose (nach Grundschnitt 5)



Ich vermute übrigens, dass die Hose die das Modell mit dem 30er Jahre Top trägt, auch nach diesem Hosenschnitt genäht wurde. 

Das Kapitel für die 80er enthält 2 Modelle. Ein Kleid und ein Top beide Abwandlungen von Grundschnitt 3.

Da ich bekennenderweise faul bin, wenn es um das Herauskopieren von Schnittmustern geht, gefällt mir die Vielfalt an Modellen, die sich aus einer geringen Anzahl von Grundschnitten abwandeln läßt. Außerdem machen die ausführlichen Anleitungen für die jeweiligen Abwandlungen Lust, auch bei anderen Schnitten noch mehr selbst zu ändern, was die Optik angeht und sich nicht nur auf Passformanpassungen zu beschränken.   

Das Buch habe ich einer Freundin gezeigt, die noch zu den Nähanfängern gehört und auch sie war sehr angetan davon.  Daher kann ich Euch den Kauf empfehlen (natürlich wie immer direkt vor Ort beim Buchhändler Eures  Vertrauens...)
 

Herbst Jacken Sew Along Teil zwei: Stoffvorstellungen und erste Schritte

Samstag, 18. Oktober 2014

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Wie bereits beim ersten Teil, reihe ich mich auch beim zweiten Schritt noch kurz vor knapp in die Herbstjacken-/mantelriege ein.

Beim wunderbaren von Frau Dreikah und Chrissy organisierten Sew Along geht es in dieser Folge um die Fragestellungen:

1. Für welchen Schnitt habe ich mich jetzt endgültig entschieden?

Inspiriert von den vielen Vorschlägen der ersten Runde habe ich mich tatsächlich doch für ein anderes Schnittmuster entschieden, als ursprünglich geplant.

Hier noch einmal zur Erinnerung meine Ausgangsinspiration:

  Quelle: Dear Golden via Pinterest

Für die  Umsetzung schwebte mir dann anfangs dieses Schnittmuster vor:


Allerdings fand ich dann doch den Schnitt McCalls M6800 den ich bei Chrissy entdeckt hatte, noch passender. Wobei ich mich für Variante D mit dem geraden Saum entschieden habe.




Daher an dieser Stelle schon einmal ein Dank an Chrissy für den Tipp!

2. Habe ich den passenden Stoff schon gefunden? War der Stoff eher ein Kompromiss oder habe ich meinen Wunschstoff gefunden? Gab’s das passende Futter dazu?

Tja, also die Sache mit dem Stoff war für mich nicht so einfach. Bei meinem Hauptstoff handelt es sich um einen dunklen Wollstoff, der schon seit Jahren seiner Verarbeitung in einen schönen Mantel harrt, sich bisher aber mit dem Platz in einem Karton meines Stofflagers begnügen musste.
Zu diesem "Hauptstoff" werde ich dann noch Plüschschals, die ich vor einigen Jahren genäht habe, auftrennen und für Kragen sowie Ärmelabschluß verwenden.


Zusammen sehen die beiden Stoffe dann so aus, ich finde, sie passen ganz gut zusammen.


Nun gibt es allerdings das kleine Problem, dass ich von dem Wollstoff nur drei Meter habe, laut Schnittmuster hat der Schnitt aber einen Materialbedarf von 4,3 Metern. Und nü?

Zuerst hatte die Hoffnung evtl. bei Oxfam einen gebrauchten Mantel zu finden der farblich passt und den ich auftrennen könnte. Leider war dort nichts Passendes im Angebot und unabhängig davon, fand ich die vorhandenen Stücke auch reichlich teuer.

Der Flohmarkt der einen Tag später in meinem Stadtteil veranstaltet wurde, war mir definitiv zu voll um dort zu suchen. Ich finde massives Gedränge an den Ständen immer extrem abtörnend. Also bin ich noch einmal in mich gegangen und habe überlegt, ob nicht doch noch irgendwo in meinen Beständen etwas farblich passendes, wolliges lagern könnte. Dann fiel mir ein, dass seit (bestimmt 5-7) Jahren ein Herbstjackenufo in einer dunklen Ecke meiner Wohnung lauert, für das ich gemäß Schnittmuster eher wenig Stoff gebraucht und zugeschnitten hatte, so dass davon noch einiges an Restmaterial übrig ist. Dass ich dieses Jäckchen demnächst in abgewandelter Form (die Ursprungsversion gefällt mir nicht mehr, da sehr kurz) auch noch fertigstellen könnte, ist ein anderes Thema...

Dieser Reststoff ist zwar deutlich heller als mein Grundstoff, passt aber farblich und mustermäßig ganz gut. Es sind noch ca. 1,6 Meter in zwei Stücken.


Kombiniert sehen die Stoffe dann so aus:


Um die Gesamtwirkung nicht zu unruhig werden zu lassen, würde ich gern Ärmel und Vorderseite aus dem  dunklen Stoff und die Rückseite aus dem helleren Stoff nähen. Wahrscheinlich werde ich etwas puzzlen und einige Quernähte hinzufügen müssen, die im Schnitt bisher nicht vorgesehen sind. 

Wie man  an meiner Stoffauswahl erkennen kann, wird mein Mantel keine 1 zu 1 Kopie des Inspirationsmantels, da ich mit dem arbeiten will was vorhanden ist (oder recycelt wurde) und keine neuen Stoffe mehr kaufe. Aber insgesamt geht es zumindestens in die Richtung meiner Vorlage.

Nach dem passenden Futter muss ich erst noch in meinen Kisten forschen, aber ich bin guten Mutes, dass dort noch ausreichend vorhanden ist.

3. Ist ein Probeteil geplant oder schon fertig? Womit habe ich schon losgelegt? Oder ist mir schon so kalt, dass meine Jacke schon fast fertig ist?

Ich muss gestehen, dass ich noch nicht angefangen habe, Das steht erst für die nächste Woche auf dem Plan. Aber zumindestens bin ich froh, dass ich schon die Oberstoffe zusammen habe. Welche Knöpfe ich verwende (vielleicht bezogene?) werde ich erst während des Nähvorgangs entscheiden. Ich finde, dass sich oft mittendrin die besten ideen ergeben.

Tolle Jacken/ Mäntel in unterschiedlichen Arbeitsstadien, finden sich hier bei Frau Dreikah gesammelt. Mal schauen, ob ich es heute noch schaffe mir alle anzusehen, vielleicht finde ich ja noch die eine oder andere tolle Idee, die ich für mein eigenes Werk nutzen kann. Jedenfalls freue ich mich schon auf den nächsten Teil!