Das Wetter war ja heute einigermaßen schön. Meist sonnig, aber auch ziemlich windig und im Schatten dann doch ein wenig kühl. Darum sah meine heutige Kombination so aus:
Ein schwarzes Kleid aus Wollcrepe, dass ich bereits vor einigen Jahren genäht habe. Leider habe ich trotz intensiver Suche das Schnittmuster nicht mehr gefunden. Wenn ich mich nicht irre, ist es von Simplicity. Ich habe es ursprünglich bei Catherine gesehen, die man auch getrost als das "Schnittmustertrüffelschwein" unter den Nähnerds bezeichnen kann. Sie ist meist die Erste, die besonders schöne und ausgefallene Schnittmuster vorstellt.
Schade, ich hätte Euch gern genauere Angaben zum Schnitt gemacht, Aber obwohl ich alle Schnittkartons durchgeforstet habe (und für Euch auf die Leiter gestiegen bin) bleibt der Schnitt verschwunden. Falls er demnächst noch auftauch, werden ich einen Nachtrag für Euch schreiben. Er ist nämlich toll und macht eine schöne Figur, durch die vielen Abnäher in Rücken und Taille. Vielleicht erkennt ihn auch jemand von Euch wieder und kann für Aufklärung sorgen.
Nachtrag: Ich habe den Schnitt gefunden. Natürlich war er an einer Stelle, wo ich ihn nie vermutet hätte.... Es handelt sich um den Retroschnitt Simplicity 7275
Nachtrag: Ich habe den Schnitt gefunden. Natürlich war er an einer Stelle, wo ich ihn nie vermutet hätte.... Es handelt sich um den Retroschnitt Simplicity 7275
Öh, wie ich auf dem obigen Bild sehe, hätte ein halber Unterrock nicht geschadet (das Oberteil ist gefüttert).
Als Schutz gegen den Wind habe ich dann auch noch ein Bolerojäckchen angezogen
Hier die Vorderansicht noch einmal etwas größer
Das Jäckchen ist ein tolles Stück. Minimaler Strickaufwand für maximalen Effekt.
Es ist auch verantwortlich für den Titel dieses Posts. Warum? Darum:
Exemplar in cremeweiß
In salbeigrün
In schwarz
In blau mit weißen Kanten
Und das sind jetzt nur die Exemplare die ich für mich selbst gestrickt habe...
Das Bolerojäckchen ist so einfach zu stricken, dass es sich quasi von selbst strickt. Also wunderbar für gemütliche Abende vor dem Fernseher, Nachmittage auf dem Balkon oder am Strand.
Natürlich habe ich auch hier wieder die Anleitung verbummelt. Allerdings kann ich sie mittlerweile auswendig und weil Ihr mir immer so große Freude mit Euren lieben Kommentaren macht, verrate ich sie Euch hier.
Ursprünglich hatte ich eine bebilderte Anleitung für Euch vorbereitet, aber die ist leider beim Abspeichern in den Tiefen meines Notebooks verschütt gegangen. Daher jetzt in schnöder Prosa.
Die Wollstärke könnt Ihr nach Geschmack wählen. Ich stricke gern mit dünnerer Wolle (2,5er) aber Ihr könnt das Jäckchen auch gut mit 4er, 5er, 6er Wolle stricken.
Für ein Jäckchen in 2,5er Merinowolle habe ich 400gr. Wolle verstrickt.
Das Grundmuster ist ganz simpel: Zwei Maschen rechts, zwei Maschen links im Wechsel. In der Rückreihe die Maschen stricken, wie sie erscheinen.
Erst bitte brav eine Maschenprobe stricken ;o)
Dann strickt Ihr im Grundmuster einen langen Streifen, der 30 cm breit und ca. 150 cm lang ist.
Ggf. die Länge an Eure eigene Armlänge anpassen (das wird das Ärmel-/ Rückenteil).
Für die Rüsche: Nach 150cm Gesamtlänge aus jeder Masche 3 Maschen stricken (= 1 Masche rechts, eine Masche rechts verschränkt, eine Masche rechts).
Rückreihe alle Maschen links stricken.
Je nach gewünschter Rüschenlänge ca. 6-8 Reihen glatt rechts stricken. Bei dickerer Wolle entsprechend weniger Reihen. Dann alle Maschen abketten. Die Rüsche entsteht durch die Mehrweite der verdreifachten Maschenanzahl.
An das andere Ende des langen Streifen muss auch noch eine Rüsche gestrickt werden. Dafür mit einem neuen Faden aus jeder Masche 3 Maschen stricken (= 1 Masche rechts, eine Masche rechts verschränkt, eine Masche rechts) und dann wie oben beschrieben weiter verfahren.
Nun strickt Ihr für das Vorderteil und das Rückenteil jeweils im Grundmuster ein 60 cm breites und ca. 18 cm langes Stück (am Ende auch wieder die Rüsche mit anstricken. Hier aber natürlich immer nur an einer Seite).
Anschließend näht Ihr das Rücken- und das Vorderteil mit der Seite ohne Rüsche jeweils mittig an eine lange Seite des Ärmel-/ Rückenteils.
Zur besseren Vorstellung seht Ihr hier das bereits zusammengenähte Jäckchen zur Hälfte gefaltet. Rücken und Vorderteil liegen aufeinander.
Ihr könnt an dem Bild auch erkennen, wo die Ärmel und die Seitennähte verlaufen. Das ist nämlich auch schon alles. Wenn Ihr Ärmel- und Seitennähte geschlossen habt, müsst Ihr nur noch die Fäden vernähen und seit fertig!
Hier die vergrößerte Ansicht der Ärmelrüsche.
Rüsche von Vorderteil und Rückenteil (aufeinander liegend)
Keine umständliche Rechnerei für Ärmel- und Halsausschnitte. deshalb kann man das Jäckchen auch als reine Maschenmeditation oder Strickyoga bezeichnen ;o).
Ich hoffe, das Jäckchen gefällt Euch so gut wie mir. Falls etwas an der Anleitung nicht ganz verständlich war, bitte nachfragen.