Warum? Irgendwie hab ich ein besseres Gefühl, für das ich tue, wenn keine Maschine zwischen mir und meinem Nähobjekt ist. Wer kennt das nicht, gerade bei besonders fummeligen Ecken, flutscht der Stoff oft unkontrolliert durch die Maschine. Da hilft es auch nicht immer weiter, wenn man das Tempo auf gaaanz langsam stellt.
Außerdem kann man es sich mit der Nähmaschine auch nicht wirklich auf dem Sofa bequem machen und die Füße dabei hochlegen - wenn man mit der Hand näht, geht das aber prima.
Hier seht Ihr eines meiner Stücke, die ich nach den Techniken von Nathalie Chanin angefertigt habe. Sicherlich kennen einige von Euch bereits Ihre Bücher und den dazugehörigen Blog.
Ich finde es wunderbar, dass Sie Ihre Techniken nicht nur für Ihre eigenen exklusiven und zu Recht sehr hochpreisigen (da handgemachten) Stücke nutzt. Statt dessen gibt sie auch den Menschen, die nicht mal eben 2000,- $ für ein Jäckchen oder Kleid ausgeben
Nachdem ich mir im letzten Jahr ihre Bücher zugelegt habe, hat mich das Fieber gepackt und ich hatte damit endlich eine Möglichkeit gefunden, Kleidungsstücke wirklich komplett mit der Hand zu nähen.
Das kurze verschlusslose Jäckchen besteht jeweils aus einer Schicht schwarzem und grünem Jersey. Zuerst habe ich alle Teile jeweils aus beiden Stoffen zugeschnitten. Anschließend habe ich mit Hilfe einer Pappschablone die zum Buch "Alabama Stitch Book" gehörte, flächendeckend die Musterkonturen aufgemalt. Das geht sehr gut mit einem ganz normalen Fineliner Filzstift.
Für jedes einzelne Schnittteil habe ich die schwarze und grüne Jerseylage aufeinandergesteckt und zur Sicherheit noch an den Rändern zusammengeheftet, damit der Stoff nicht so leicht verrutscht.
Dann habe ich alle aufgezeichneten Konturen mit extradicken Nähgarn zweifädig umstickt.
Danach kam der gefährliche Teil: Innerhalb der vorgezeichneten Konturen habe ich auf der oberen (grünen) Stoffschicht den Stoff mit einer Stickschere vorsichtig herausgeschnitten, so dass der schwarze Stoff zum Vorschein kam.
Anschließend wurden alle Einzelteile mit der Hand zusammengenäht und die Ränder mit einem schmalen Band aus dem grünen Jersey und einem elastischen Stich gesäumt.
Unter dem Jäckchen trage ich ein schwarzes Kleid nach dem Schnitt Matisse (ich glaube aus der Frühjahrsottobre 2013) das ganz herkömmlich mit der Maschine zusammengenäht ist. Ich liebe diesen Schnitt. Wenn ich mich nicht irre, habe ich für mich bereits 7 Kleider danach genäht, sowie ein weiteres als Weihnachtsgeschenk für eine Freundin.
Gibt es etwas bequemeres als Jerseykleider?
Liebe Grüße
Antje
ach, da bist du nicht allein mit dem handnähen: ich tue es auch sehr, sehr gerne! Vor vielen jahren habe ich mal einen Dear Jane-Quilt fast ganz fertig genäht, und alles mit der Hand! es ist so entspannend, beruhigend und einfach gemütlich, denn, wie du sagst: Nähmaschine auf dem Sofa macht sich nicht so gut!
AntwortenLöschenDas Jäckchen ist wirlich wunderschön!
Alabama Chanin wird mir immer sympathischer.....vielleicht kaufe ich mir doch noch ein Buch!
Viele Grüße, Ulrike
Auch die Jacke ist einzigartig, die Abschlusskanten finde ich interessant, habe ich so noch nicht gesehen.
AntwortenLöschenAuch ich mach gerne abends etwas von Hand ohne Strom.
LG Ute
Ich blättere gerade zurück auf deinem Blog (den ich heute erst entdeckt habe) - auch diese Jacke gefällt mir ausnehmend gut! Dickes Kompliment!
AntwortenLöschenWie ist so ein Teil eigentlich von innen verarbeitet. Der schwarze Jersey wie ein Futter einer Chanel-Jacke? Oder beide Jerseylagen gemeinsam? Ich wäre ganz neugierig auf ein Foto der Seitennähte/Ärmelnähte von innen...