Vergleich: "Lady Skater" und "Ella"

Freitag, 29. Mai 2015

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Auf besonderen Wunsch einer einzelnen Leserin widme ich mich im heutigen Post dem Vergleich der beiden recht ähnlichen Schnittmuster Lady Skater von KitschyCoo







Fangen wir erst einmal mit den Rahmenbedingungen an:

Sprache:
Lady Skater = Englisch
Ella = Deutsch

Konfektionsgrößen:
Lady Scater = ca. 34-48
Ella = 32-48 

Preis:
Lady Scater  = ca. 10,- €
Ella  = 2,99 (je Variante)

Variationen
Lady Scater = Im Schnittmuster enthalten sind die Angaben für kurze/ dreiviertel und lange Ärmel. 
Ella = Hier kommen wir zur Besonderheit der pattydoo Schnittmuster. Es besteht bei den Schnittmustern jeweils die Möglichkeit (innerhalb vorgegebener Optionen) sein Schnittmuster selbst zu gestalten. Das geht sehr einfach mit wenigen Klicks und man kann sich dann direkt an der Schnittzeichnung ansehen, wie die zusammengestellte "eigene" Version aussieht. Zusätzlich sind auch noch Fotos der möglichen Variationen dargestellt. Bei dem Modell Ella gibt es folgende Varianten:

Ärmel: 
- kurz 
- dreiviertel
- halblang
- lang
- kurz mit Puffärmeln

Halsausschnitt
- rund (in kleinerer und größerer Version) 
- amerikanischer Ausschnitt mit überschnittenen Schulterpartien 
- Wasserfallausschnitt mit überschnittenen Schulterpartien
- weiter Rollkragen

Rockteil:
- ausgestelltes, weites Rockteil
- ausgestelltes, weites Rockteil mit schmalem Taillenband

Insbesondere für Nähanfänger ist sicher auch noch das kostenlose Videotutorial interessant, in welchem gezeigt wird, wie sich Rollkragen, runder Ausschnitt und Ärmel einfach nähen lassen. Es ist im unteren Teil dieser Seite verlinkt.

Format der Schnittmuster:
Jeweils als PDF-Datei zum selbst ausdrucken (und zusammenkleben...). In beiden Fällen ist eine gut erklärte Nähanleitung mit ausdruckbar.

Schwierigkeitsgrad:
Beide Schnittmuster sind auch aufgrund der guten Anleitung jeweils einfach und flott zu nähen.

Bewertung (natürlich höchst subjektiv):
Mir gefallen beide Schnittmuster gut. beim Ellakleid habe ich bisher nur die Version mit dem Wasserfallausschnitt genäht (dies aber schon dreifach). 
Während bei meiner ersten Version noch etwas zuviel Länge im Oberteil war, die für unschöne Falten im Rücken gesorgt hat, konnte ich dies bei den folgenden Kleidern beheben, indem ich einfach das Taillenband weggelassen habe. Übrigens: Danke an meine Leserinnen für den Tipp das Rückenteil zu verkürzen!


Das Taillenband ist eigentlich für einen kontrastfarbenen Streifen gedacht. Da mir allerdings ansonsten fast immer die Taillenhöhe zu kurz ist, hatte ich es einfach direkt mit angenäht und bewßt darauf verzichten, die entsprechende Länge bei Oberteil und Rockteil wegzulassen. Naja, versuch macht kluch...

Beim Ellakleid gefällt mir, dass es im Vergleich zu Lady Scater im Oberteil um die Ärmel herum nicht so viele Falten wirft. In beiden Kleidern sind keine Brustabnäher vorhanden. Ich vermute, dass durch die überschnittenen Schulterpartien bei Ella der Stoff so gestrafft wird, dass es keine weitebedingten Falten gibt. Da ich die Version mit Rundhals nicht besitze, ist dies aber wirklich nur eine Vermutung. 

Um die Stoffweite im vorderen Oberteil etwas zu minimieren, hatte ich mir  bei meiner zweiten Lady Skater Version Prinzessnähte eingebaut (statt Abnäher):


Ergebnis: Immernoch Falten aber bereits etwas weniger als bei der ersten Version. Dort sieht man die Falten nur nicht so deutlich, weil der Stoff sehr dünn ist.

Was mir bei Lady Skater gut gefällt, ist die etwas "tiefer gelegte" abgerundete Taillennaht. ich hoffe, man kann sie auf den folgenden Bildern halbwegs erkennen.



Die Rockweite ist bei beiden Kleidern ziemlich identisch. Bei Ella musste ich allerdings 10 cm in der Länge hinzugeben, da das Kleid nur für eine Körpergröße von 1,65 konzipiert ist. Aber das ist ja fix gemacht und auch dafür gibt es für Anfänger wieder eine Erläuterung in der Anleitung.

So, welches Schnittmuster würde ich wählen, wenn ich mir nur eines aussuchen könnte?

Zuerst: Ich finde beide sehr gut und empfehlenswert! 
Wenn ich mich für eines entscheiden müsste, würde ich Ella wählen, da ich hier das Preis-/ Leistungsverhältnis für absolut unschlagbar halte und mich auch die Variationsmöglichkeiten überzeugen. Für den Preis einer Lady Skater kann man sich locker drei verschiedene Ellaversionen leisten. Wobei ich mich dann bei den Variationen auf unterschiedliche Halsausschnittlösungen beschränken würde, denn die Ärmellängen lassen sich ja doch sehr leicht anpassen. Demnächst zeige ich Euch eine meiner Ellas mit Flügelärmelchen, die sich ganz leicht aus dem langen Ärmelschnittteil basteln lassen.

MMM 13/2015

Mittwoch, 27. Mai 2015

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Beim heutigen Me Made Mittwoch reihe ich mich mit einem älteren Modell ein, das ich erstmalig bereits hier gepostet und näher beschrieben habe. Es handelt sich um Modell 5951 von Butterick. Ein Kleid das ich nach wie vor gern und häufig trage.

Wenn ich heute schon kein neues Kleid bieten kann, so wollte ich Euch wenigstens ein bischen Exotic zaubern. Daher habe ich weder Kosten noch Mühen gescheut und extra  ein wildes Tier als Co-Model für diesen Post engagiert:



Man sieht, zuerst fremdele ich noch etwas mit dem Tiger:


Angeblich ist er aber ganz zahm, mal probieren - killekille


Und jetzt? Hinter den Öhrchen kraulen! Brave Miezekatze.


Ich glaube, er mag mich...


Ah ja, unterm Kinn kraulen ist aber immer noch am schönsten! Und so sehen wir auch das Kleid von hinten.


Passend zur Rückenansicht nun auch dem Tiger den Rücken kraulen.


Mittlerweile sind wir schon...


ganz dicke Freunde!


Allerdings finde ich, er guckt etwas gelangweilt, wahrscheinlich interessiert ihn mein Kleid nicht so wirklich.


Huch, was ist das? Na wirst du wohl stehenbleiben...


wir sind doch noch gar nicht fertig!!!

Das Copyright für alle obigen Fotos liegt übrigens wieder bei Frau Overluck, die ihrerseits heute mit einem ziemlich smarten Typen flirtet.  


Na gut, ich gebe mich geschlagen. Wir wissen ja: Kinder und Tiere sind als Models immer etwas kapriziös.


Daher bleibt mir an dieser Stelle nur, an das Kompetenzteam des Me Made Mittwoch weiterzugeben, das heute wieder die Bühne für viele selbst geschneiderte Outfits bereitet hat. Unsere Vortänzerin ist diesmal das beswingte Fräulein in einem entzückenden selbstkonstruierten Capelet. Was sagen wir dazu:
Roooooaaaaarrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr

MMM 12/2015

Mittwoch, 20. Mai 2015

in
Am heutigen Mittwoch nehme ich im " Froggy-Style" am MMM teil.



Bei dem Kleid handelt es sich um mein ganz frisch genähtes Ella von pattydoo.

Von dem Schnitt bin ich sehr begeistert. Zum einen liebe ich den Wasserfallausschnitt und - nicht unwichtig - das Kleid läßt sich mal eben flott nähen, wenn man dringend ein neues Jerseykleid möchte braucht.


Eigentlich gefällt mir die Passform insgesamt gut, nur ist mein erstes Exemplar für meinen Geschmack etwas wurstpellig im Oberteil geworden. Dies liegt aber einzig daran, dass ich einen Jersey verwendet habe, dessen Dehnbarkeit eindeutig unterdurchschnittlich ist.

Obwohl das Material sich anfühlt und aussieht wie eine Baumwolle oder ein Baumwoll/Viskose - Mix besteht es erstaunlicherweise nur aus Polytierchen. Gekauft habe ich ihn vor einiger Zeit bei Fashion for Designers. Dort habe ich ihn aus der Kiste mit den Reststücken der Messe gezogen. Die Farbe hatte es mir eindeutig angetan.

Die fehlende Querelastizität wir deutlich bei Betrachtung der Rückansicht:


Aber egal, ich liebe das Kleid auch mit "spackigem Rücken".

Für die nächste Version (ich denke, das wird ein echtes Serienkleid) habe ich bereits einen Jersey von identischer Qualität auf meinem Zuschneidetisch liegen. Dabei werde ich dann einfach überall in der Weite 1cm zusätzliche Nahtzugabe mit berücksichtigen (im Schnitt ist eine Zugabe von 0,7 cm enthalten) um etwas mehr Luft zu schaffen. Bei einem Jersey mit normaler Dehnbarkeit, würde der Schnitt aber sicherlich gut passen.

Hier eine Seitenansicht.



Erfreulicherweise gibt es bei diesem Kleid auch nicht das sonst gern auftretende Wasserfallausschnittproblem, dass der Ausschnitt über die Schultern rutscht.
Dies wird verhindet durch eine einfache aber geniale Lösung der Schulternaht: Die Rückwärtige Schulternaht überlappt die vordere, dadurch sitzt alles wie es soll.






Hier eine noch etwas größere Ansicht der Schulternaht (leider etwas verschwommen):


Das Rockteil besitzt für meinen Geschmack ausreichend Schwungweite.

 

Dieses Schnittmuster hat sich auf der Liste meiner  Lieblinge schon jetzt einen oberen Tabellenplatz erobert und ich werde davon sicher noch reichliche Versionen nähen.

Richtig gut finde ich übrigens auch den mehr als fairen Preis für das E-Book. Falls jemand nun partout keinen Wasserfallausschnitt mag (solche Leute soll es geben...) kann man sich den Schnitt übrigens auch mit einer anderen Ausschnittlösung oder auch mit anderen Ärmelvariationen herunterladen - falls man diese nicht lieber selbst macht.

Geändert habe ich an dem Schnitt übrigens nur die Rocklänge, da das Kleid für eine Körpergröße von 1,65m  konzipiert ist. Für meine 1,74m habe ich deutlich mehr Länge hinzugegeben. Beim nächsten Kleid werde ich aber noch etwas mehr Länge hinzugeben, da dies meiner Meinungnach besser zu dem etwas nostalgischen Stil des Kleides passt.

Bleibt nur die Frage: Ist das ein bischen zuviel Grün auf einmal? Fragen wir doch einmal einen echten Experten was er dazu meint:


Na wenn das so ist, dann kann ich ja an dieser Stelle beruhigt weitergeben zur Crew des Me made Mittwoch wo uns heute Claudia von bunte kleider mit einer sehr schicken Rock/ Pulli Kombination begrüßt und viele bunten Kleider/Röcke /Hosen etc. der selbst genähten Frühlingskollektionen sammelt.



Stoffwechsel 2015 Auftakt

Samstag, 16. Mai 2015

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Heute fällt der Startschuss zum diesjährigen Sommerstoffwechsel, der von Lotti Katzkowski und Frau Siebenhundertsachen betreut wird. Daher erst einmal meinen Dank an die beiden Damen!

Nicht vergessen möchte ich aber auch Karin, die mir netterweise Ihren Platz überlassen hat, da sie selbst aus Zeitgründen bei diesem Stoffwechsel nicht mitmachen kann - merci vielmals!

Zum heutigen Start der Aktion gehört natürlich erst einmal der Nähsteckbrief, damit alle Teilnehmerinnen wissen, welchen Stoff sie für ihre Wichtelpartnerin aussuchen dürfen.

Here we go:

Was nähst du am liebsten für dich?
Kleider und Mäntel. Aufgrund der aktuellen Jahreszeit vergessen wir einmal die Mäntel und bleiben bei den Kleidern. Mit Röcken tue ich mich irgendwie schwer. Mir fehlt dabei immer der Tragekomfort und die wenigen Exemplare die ich bisher genäht habe, blieben immer Schrankleichen - obwohl sie mir  gefielen. Das Taillenbündchen ist je nach Tagesform bei Röcken oft entweder zu locker oder zu spack. Irgendwie bin ich halt eine überzeugte Kleiderfrau. Hosen habe ich schon ewig nicht mehr genäht und zur Zeit auch keinen wirklichen Bedarf daran. Wenn mir nach Hosen ist, trage ich am liebsten Jeans, und davon habe ich eigentlich genug.

 
Hast du dir für diese Frühjahrs/Sommersaison Pläne gemacht, etwas
bestimmtes vorgenommen? Was wirst du wohl als nächstes nähen wollen?
Ich gehöre nicht wirklich zu den Näherinnen, die nach einem durchstrukturierten Plan ein Stück nach dem anderen nähen. Für mich besteht der Spaß darin, immer gerade das Material oder den Schnitt zu vernähen, das/ der mich momentan am meisten anspricht. Das kann sich durchaus schnell ändern, da es immer wieder so tolle, interessante Schnitte oder anderweitige Inspirationen gibt. Aktuell liegen die fertig zugeschnittenen Teile für ein flaschengrünes Jerseykleid neben mir. 

Die Glaubensfrage: Webstoff oder Jersey? Oder doch beides?
1. Jersey
2. Jersey
3. Jersey
Damit nun niemand denkt, ich wäre nicht flexibel - Webstoff geht, wenn etwas Elasthan drin ist. Für mich gibt es nichts Schlimmeres bei selbst genähter Kleidung als fehlende Bequemlichkeit. Bei unelastischer Webware fehlt mir einfach oft die nötige Bewegungsfreiheit. Natürlich könnte man für mehr Elastizität im schrägen Fadenlauf arbeiten - aber das frisst doch sehr viel Material.

Welches Material vernähst du am liebsten (z.B. Viskose, Baumwolle,
Wolle, …) – gegen was hast du eine (starke) Abneigung?
Ich mag eigentlich alles außer Stoffe die soviel Polydingsda beinhalten, dass mir schon beim ersten Hautkontakt alle Haare elektrisch zu Berge stehen. Äh und Denim finde ich auch nicht so toll (bei Kleidern). Reine Baumwolle ist bei Jerseys toll, aber mit ein bischen Elasthan ist die Passform meist besser, da das Material dann nicht so leicht ausleiert.
Ansonsten finde ich Materialien toll, die irgendwie ein bischen ungewöhnlich sind, da bin ich dann immer besonders gespannt, wie das Endergebnis aussieht. Wie z.B. bei dem folgenden Kleid. Da habe ich für Ärmel und Rock einen Wollstoff verwendet und für das Oberteil einen Jerseyartigen Stoff, der auf der Oberseite aussieht wie Bast, aber sehr angenehm zu tragen ist. 




Was sind deine Lieblingsfarben, welche stehen dir gut? Welche gehen gar nicht?
Am liebsten mag ich alle blaustichigen Farben. Also lieber Beerenrot als Knallrot, Blaugrün als Gelbgrün usw.. Schwarz geht immer! Ganz gruselig finde ich an mir Orange, Gelb und Braun. Als Kombination der Overkill - damit sehe ich aus, wie nach wochenlanger Magenkrankheit.

Welche Muster magst du? Groß oder klein? Blumen, Streifen, Punkte?
Oder sind Muster vielleicht gar nicht so deins?
Bei Mustern mag ich gern Blumenmotive, lieber groß als klein und besonders gern in "müden" Farben, das wirkt so schön nostalgisch. 


 
Punkte liebe ich! Streifen finde ich auch toll. 





Was ich aber ganz gruselig finde, sind typische 60er/70er Jahre Muster. Von Prilblumen bis zu o.g. Braun-/Orangemustern. Da ich 1964 geboren wurde, bin ich in der Ära der psychedelischen Muster aufgewachsen. Das hat bei mir ein derartiges Kindheitstrauma verursacht, dass mir heute noch die Nackenhaare hochstehen, wenn ich diese Muster sehe. In Abwandlung eines anderen bekannten Spruches würde ich sagen - "Wer die Muster der 70er gut findet, hat die Zeit selbst nicht erlebt" hehe. 
Unifarbene Stoffe gehen bei mir übrigens auch immer. Da diese unendliche  Möglichkeiten bieten, sie mit vorhandenen Stofferesten zu kombinieren.

Was sind die Kleidungsstücke, die dir (in letzter Zeit) in deinen
Augen am besten gelungen sind? (Bitte mit Link oder Foto) Sind welche
dabei, die du vor allem wegen ihres Stoffes magst?

Hm, das ist nicht so einfach zu beantworten, da ich äußerst selten das Gefühl habe, dass ein Teil besonders gut gelungen ist. Irgendwas finde ich immer das ich beim nächsten Mal besser machen könnte. 
Wegen des ausgefallenen Stoffes, mag ich das oben gezeigte Kleid sehr gern. Als webstoffkompatibler Schnitt, hat sich bei mir auch das "Kirschenkleid" herausgestellt von dem ich bereits zwei Originale:






und eine etwas abgewandelte Version genäht habe:

 


Besonders gern mag ich für Sommerkleider auch den Tiramisu Schnitt von Cake Patterns. Bisher habe ich allerdings erst ein Exemplar genäht - das muss sich ändern:


Wie bei den obigen Fotos zu erkennen ist, verwende ich gern unterschiedliche Stoffe in einem Kleidungsstück.

Meine besondere Liebe gehört bekanntermaßen den komplett handgearbeiteten Stücken wie z.b. diesen Exemplaren:














So etwas lässt sich besonders gut aus Uni-Jerseys nähen.

Wieviel Stoff verbrauchst du ca. für einen Rock, ein Oberteil, ein
Kleid? Welche Mindestmenge benötigst du für die Verarbeitung? Oder
hast du sogar ein Maximalmaß für Stoff?
Mit zwei Metern komme ich bei einem Kleid gut hin, wenn der Rock nicht gerade tellerweit werden soll. Da ich aber gern kombiniere, könnte ich mir auch gut vorstellen, einen Stoffwechselstoff mit eigenen Bordmitteln zu einem Gesamtwerk zu vernähen.

Frage an Hannah und Lotti: Ist das eigentlich O.K. wenn der gewichtelte Stoff mit bereits vorhandenem kombiniert wird? Dann gibt es auch keine Mengenprobleme, falls man doch ein Kleidungsstück mit größerem Stoffverbrauch nähen möchte.


Gibt es sonst noch etwas, das dich als Näh-/Stofftyp in deinen Augen ausmacht?
Ich würde sagen, meine Interessen liegen vor allem im Bereich des kreativen Umgangs mit dem Stoff. Also besticken (mit der Hand oder Maschine) ungewöhnlich kombinieren, neue Techniken ausprobieren. Weniger Talent habe ich für die eigene Erstellung komplexer Schnittkonstruktionen. Durch mein nur schwach ausgeprägtes räumliches Vorstellungsvermögen, tüftele ich immer etwas länger an komplizierten Schnitten bzw. deren Abwandlungen.

Insgesamt nehme ich es aber wie es kommt - äh, außer vielleicht Braun, Orange und Gelb ;o) 

Ich bin schon furchtbar neugierig, wen ich bewichteln darf. Spannend wäre natürlich jemand, der von meinen eigenen Vorlieben stark abweicht, dann ist die Herausforderung besonders groß. Aber auch bei ähnlichen Vorlieben ist es toll einen Stoff zu kaufen, den ich selbst gern vernähen würde. Hach, ich habe schon irgendwie eine Art weihnachtlicher Vorfreude, da ist ja auch die Frage: "Gefällt dem/ der Beschenkten meine Wahl" immer besonders spannend.

Die anderen Steckbriefe kann man sich hier bei Frau Siebenhundertsachen ansehen, ich freue mich schon darauf, sie alle anzuschauen und zu rätseln wer mein Wichtel wird.

Fundstücke Mai 2015

Montag, 4. Mai 2015

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Da Ihr mir immer so besonders nette Kommentare schreibt, wenn ich ein gänzlich oder überwiegend mit der Hand geklöppeltes Modell vorstelle - wofür ich mich an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich bedanke - dachte ich mir, ich schreibe an dieser Stelle noch einmal etwas zum Thema.

Also mein erstes Fundstück im Mai - nähere Infos zu den Techniken von Alabama Chanin. Handwerklich anspruchsvoll sind diese nicht, das einzige was man braucht ist: Geduld.

Wenn man ein Kleidungsstück mit der Hand herstellt um es in erster Linie zu tragen, dann wird man wahrscheinlich schnell verzweifeln oder es vor Ungeduld in die Ecke werfen, weil einem der Weg bis zum fertigen Ergebnis so endlos lang erscheint. Wenn man aber in erster Linie den Weg der Herstellung genießen will und das Endergebis eher zweitrangig ist, dann kann ich nur wärmstens empfehlen, sich an solch ein Projekt zu wagen.

Das Bedürfnis nach  Tätigkeiten mit den Händen bei denen das Denken ausgeschaltet werden kann, scheint ein wachsendes Bedürfnis in unserer Gesellschaft zu sein. Warum sonst würden in der letzetn Zeit Malbücher für Erwachsene wie Pilze aus dem Boden schießen?

Dann doch lieber ein Kleid mit der Hand nähen!

Allen die sich noch nicht so recht herantrauen, kann ich wärmstens den Alabama Chanin Kurs von Craftsy empfehlen. Unter dem Link ist auch ein kurzer Trailer zu finden. Zur Zeit gibt es den Kurs für 26 € was ich als einen sehr moderaten Preis betrachte, zumal auch noch ein Vogue Schnittmuster im Preis enthalten ist, das per Post geschickt wird. Bei mir hat es ca. 10 Tage gedauert, bis ich die Post im Briefkasten hatte.

Den Kurs kann man sich sicher auch ansehen, wenn man der englischen Sprache nicht so mächtig ist, da alle Handgriffe sehr deutlich gezeigt werden - wahrscheinlich könnte man den Kurs auch ohne Ton verstehen...

Obwohl ich bereits diverse Stücke nach der Reverse applique Technik genäht habe, habe ich im Kurs noch eine Menge dazugelernt. Z.B. dass meine Stiche bisher immer viel zu klein waren. Es fällt mir allerdings noch sehr schwer, mich umzugewöhnen.
Im Kurs werden diverse unterschiedliche Techniken erklärt, also auch die verschiedenen Varianten des "normalen" Applique, Beading etc..

Noch bin ich mit den insgesamt 9 Stunden des Kurses noch nicht ganz durch, kann ihn aber definitiv empfehlen.

Auch bei meinem zweiten Fundstück im Mai, geht es (teilweise) um das Thema des Nähens mit der Hand. Genauer gesagt um die Haute Couture. Noch genauer gesagt um Karl Lagerfeld. Obwohl ich mich definitiv nicht in die lange Schlange der Lagerfeld Bewunderer einreihe, möchte ich dennoch hier die Ausstellung Mode Methode in der Bonner Kunsthalle empfehlen. Auch hier findet sich unter dem obigen Link wieder ein kurzer Trailer der einen ersten Einblick in die Ausstellung gibt. In meinem Kalender habe ich den Besuch bereits fest vermerkt. 

Warum ich diese Ausstellung empfehle? Weil ich allergrößte Bewunderung für das Können und die Hingabe habe, mit denen die Coutureschneider/Innen die ausgestellten Stücke angefertigt haben und mir die Gelegenheit sie aus der Nähe zu betrachten nicht entgehen lassen möchte. 

Ebenso bewundere ich auch all die anderen Handwerker/Innen die zum Entstehen dieser Träume aus Stoff beitragen. Hier seien z. B. noch die Sticker/Innen erwähnt die mit einer Engelsgeduld Perlchen für Perlchen auf den Stoff sticken. Kleiner Einblick gefällig?

Bitteschön:


Bei meinem dritten  Fundstück möchte ich nun ein komplettes Gegenprogramm zu den beiden erstgenannten vorstellen. Für alle Freundinnen der "schnellen Nadel" die langes, friemeliges Herumgefummel nervös macht und die lieber schnelle Ergebnisse wollen, empfehle ich den  Youtube Kanal von Tree.  Ihre Herangehensweise ist völlig anders als meine eigene. Besonders ungewöhnlich beängstigend finde ich, dass sie in 99% aller Fälle auf Zusammenstecken der Stoffstücke verzichtet. Heften ist bei ihr sowieso ein Fremdwort...

Wenn ich sehe, wie sie auch krabbelige Jerseystoffe locker durch die Maschine schiebt und nur mit Hilfe ihrer "Notches" dafür sorgt, dass alles an Ort und Stelle bleibt, werde ich doch ein wenig unruhig. Da meldet sich wohl eindeutig der Kontrollfreak in mir. Trotzdem finde ich es immer wieder spannend, mit ihre völlig andere Herangehensweise anzusehen und habe auch schon eine Menge interessante Tipps bei ihr abgeguckt.

Hier ein Beispiel, bei dem sie zeigt wie man schnell und einfach einen alten Blazer eindrucksvoll in ein "Tailcoat Modell" umwandelt. Schnippschnapp - mutig mit der Schere drauflosschneiden:



Oder - etwas  anspruchsvoller- wie man aus dem Elisalex Kleiderschnitt von By Hand London einen Mantel macht. Nebenbei erklärt sie auch noch, wie man einen eigentlich zu dünnen Stoff für so ein Projekt verstärken kann.



Besonders beeindruckend finde ich auch, dass sie fast alle Modelle auf einem kleinen Maschinchen näht, das irgendwie eher nach Kinderspielzeug aussieht. Dahinter steht die Absicht, zu zeigen, wie einfach das Nähen von eigener Kleidung sein kann und dass nicht unbedingt ein teures Equipment notwendig ist.

Wahrscheinlich kennen schon viele diesen tollen Youtube Kanal mit den mittlerweile fast hundert Filmen von Ihr. Für alle Nähfreunde, die bisher noch nicht reingeschaut haben - es lohnt sich unbedingt. Für Anfänger und Fortgeschrittene ist eine Menge dabei!

FUSSA 2015 Finale?

Samstag, 2. Mai 2015

in
Bonjour mes amies. Heute begüße ich Sie an dieser Stelle. 



 Quelle: Pinterest

Malheuresement ist das Kleid von Madame machen statt kaufen noch nicht fertig geworden. Ich muss gestehen, sie hat es bisher nicht weiter geschafft als bis zu diesem Stadium: 



Mais pourquoi?

Nun, wir erinnern uns daran, dass der Plan ist dieses tres jolie Robe zu nähen




Als Inspiration dient ihr meine merveilleuse Miss Lemon mit ihrer wunderbaren Garderobe. Genäht werden soll dieses Robe aus einem dünnen Sommerwollstoff   tres chicqe in grau. Entschieden hat sich Madame machen statt kaufen nun dafür doch keinen kontrastierenden Stoff dazu zu verwenden, sondern statt dessen die interessante Nahtführung mit Hilfe von Paspeln zur Geltung zu bringen.




Aber warum ist sie noch nicht weiter gekommen als bis zum Ausschneiden des Schnittmusters?  Ah, es sind doch noch intensive Konsultationen von Miss Lemon notwendig, bevor sie mit dem Anschneiden des Stoffes beginnen kann.

Mais, il nést malheuresement pas possible mit Miss Lemon zu sprechen. Aufgrund eines verzwickten Falles musste ich sie gemeinsam mit Captain Hastings auf Reisen schicken, damit sie einige Erkundigungen für mich einzieht.

Quelle: Pinterest

Worum es bei diese Affaire Criminelle geht? Nun ich nenne Sie das Geheimnis des chinesischen Beutels.


Unzählige Menschen mussten schon ihr Leben lassen, bei dem Versuch das Geheimnis dieses antiken Beutels  aus kostbarster chinesischer Seide zu lösen. Nun wurde ich, der weltbeste Detektiv, eingeschaltet, um weitere Greueltaten zu verhindern. Daher ist Miss Lemon nun in wichtiger Mission für mich unterwegs und das FUSSA Kleid von Madame machen statt kaufen wird leider erst zum Finale der Herzen fertig. 

Cést tres dommage, mais cést la vie!

Les autres tres jolie robes können Sie sehen ici, bei Madame Mein wunderbarer Kleiderschrank.