Summer Shawl Knit Along Finale - Finale?

Sonntag, 28. Februar 2016

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Heute findet bei Monika das Finale des Summer Shaw Knit Alongs statt.


Eigentlich wollte ich dort auch fröhlich einen Ausdruckstanz mit meinem neuen, kuscheligen Tuch Aira nach der kostenlosen Anleitung von Drops-Wolle hinlegen. Tja, eigentlich...

Am letzten Sonntag dachte ich schon fast fertig zu sein. Ich musste nur noch den Zackenrand anstricken. Dafür musste ich mein Gestrick das bis dato nur schlaff auf der Nadel hing und sein wahres Aussehen somit noch verschleierte, erst einmal abketten. Da wurde das Elend dann deutlich: Irgendwie hatte ich es geschafft, im netzartigen Teil des Tuches der Mittelrippe einen deutlichen Linksdrall zu verpassen.

Das Ergebnis - ganz, ganz übel, eher Putzlappen als Dreieckstuch.

Zur Erinnerung so sollte es eigentlich aussehen:


Mein erster Gedanke war, das Netzstück des Tuches wieder aufzuribbeln. Allerdings hätte ich danach die dreihuntertfünfunddreulfzig Maschen im Leben nicht wieder ordentlich auf die Rundnadel gefummelt, bekommen, da das dünne Lacegarn auf den "dicken" Nadeln" sehr dazu neigt, sich kopfüber in tiefere Reihen zu stürzen. Also habe ich kurzentschlossen A L L E S  W I E D E R  A U F G E R I B B E L T ! !

Leider fiel mir erst danach ein, dass ich eigentlich ein Foto von dem Elend hätte machen sollen. So kann ich nur das klägliche Stück dokumentieren, das bis heute neu gestrickt wurde:


Aber ich lasse mich nicht kleinkriegen, hier wird tapfer weitergestrickt. Schließlich will ich mich doch möglichst bald an eines der tollen Stephen West Muster machen, aber nicht bevor das aktuelle Tuch fertig ist!

An dieser Stelle erst einmal einen tiefen Knicks und ein dickes Dankeschön an Monika:
Du hast mit diesem Knit Along definitiv meine Liebe zum Tücherstricken geweckt.

Wer noch alles vom Tücherstrickvirus angefixt wurde ist hier bei der Abschlußparade zu sehen - so viele schöne Tücher - hachz...

Projekt Minimalschrank - Teil 1

Dienstag, 23. Februar 2016

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Wie in meinem letzten Post bereits erwähnt, treibt mich seit geraumer Zeit die Frage um, wie ich den Inhalt meines Kleiderschranks in eine möglichst kleine, aber perfekt auf mein Leben abgestimmte Garderobe verwandeln kann.



Wieso eigentlich den Kleiderschrankinhalt reduzieren? Ich vermute, das ist zum einen typbedingt, hängt aber sicher auch mit unserem heutigen Leben zusammen. 

Es gibt bekanntermaßen die "Eichhörnchen" unter den Menschen, die fleissig alles in ihre Wohnung tragen, was ihnen gefällt und sich mit ihren wachsenden Besitztümern wohl fühlen. Das finde ich absolut in Ordnung und denke auch nicht, dass diese Menschen etwas ändern sollten, wenn sie sich so wohlfühlen.

Daneben gibt es noch die Menschen, die nichts konkret sammeln, sich aber immer wieder wundern, wo plötzlich wieder der ganze Kram herkommt, der sich in ihrer Wohnung befindet und sie mehr und mehr zu stören beginnt. Meist sieht es in den Wohnungen dieser Menschen eh schon recht aufgeräumt aus, für manch einen sogar fast schon zu leer, aber den Bewohnern selbst erscheint es bereits wieder zu voll. Zu dieser Gruppe ich wohl auch. Ich glaube es liegt an einer geringeren Abgrenzungsfähigkeit gegen die permanente Reizüberflutung der wir ausgesetzt sind. Da ist es dann sehr erholsam, sich in seinem zuhause in einer angenehm reizfreien Umgebung zu befinden.

Daher finde ich auch die Vorstellung sehr verlockend, zukünftig in einen Schrank zu schauen, der einen relativ überschaubaren Inhalt aufweist, den ich aber auf eine möglichst vielfältige Weise miteinander kombinieren kann. Also: Minimaler Inhalt mit maximalen Möglichkeiten.
Mein Ziel: Ich greife in den Schrank hinein und egal welche Teile ich herausziehe, alles passt zusammen unabhängig davon was ich miteinander kombiniere.

Ich möchte beim Blick in den Schrank nicht mehr von der Vielzahl des Angebotes erschlagen werden. Vor allem möchte ich nicht mehr darüber nachdenken müssen, was ich anziehe, weil mein Schrank so viele verschiedenen Möglichkeiten bietet, damit ich meine geistigen Kapazitäten für andere Dinge nutzen kann.

Bildlich gesprochen wünsche ich mir einen Kleiderschrankinhalt, der so ist wie ein hochwertiger, gut eingetragener Schuh: Er passt wie angegossen nicht nur mir sondern auch zu jeder möglichen Gelegenheit. Er drückt nicht, ist aber weder abgetragen noch  auffällig neu, kurzum: Er ist einfach perfekt.

Vor ca. 20 Jahren hatte ich übrigens schon einmal eine ähnliche Phase, in der ich ausschließlich schwarze Kleidung getragen habe. Farbe habe ich nur über unterschiedliche bunte Halstücher zu meinen täglichen Outfits hinzugefügt. Auch damals ging es mir darum, mit möglichst wenig Aufwand, eine perfekte kleine Garderobe zu gestalten.

Kleine Anekdote am Rand: Zu der Zeit habe ich noch als Vertriebstrainerin gearbeitet. Eines morgens kam ich in den Seminarraum und alle meine Teilnehmer und Teilnehmerinnen waren ausnahmslos schwarz gekleidet. Sie hatten sich extra dazu verabredet. Das fand ich irgendwie richtig süß...

Als ich allerdings wieder angefangen habe vermehrt mein Kleidung selbst zu nähen, fand ich es auf die Dauer doch ziemlich deprimierend immer nur schwarze Kleidungsstücke zu nähen und der Blick in meinen Kleiderschrank war irgendwie so - trist. Ganz so einseitig werde ich es also zukünftig nicht halten.

Wie soll es denn nun demnächst in meinem Schrank aussehen? Also erst einmal die Ärmel aufkrempeln und im Netz umschauen, welche Herangehensweisen es zu diesem Thema geben könnte:

Sehr bekannt ist z. B. das Project 333 von Courtney Carver. Zusammengefasst geht es darum alle drei Monate eine saisonale Garderobe zusammen zu stellen, die an die aktuellen jahreszeitlich bedingten Temperaturen angepasst ist und jeweils nicht mehr als 33 Teile beinhaltet. Zu diesen 33 Teilen gehören auch Schuhe, Jacken/ Mäntel, Schmuck und Accessoires. Nicht mitgezählt werden Unterwäsche, Sportbekleidung, und alles was ausschließlich zuhause oder im Bett getragen wird.
Mir persönlich hört sich das nach zuviel Aufwand an. Da sich die Jahreszeiten in unseren Gefilden wettermäßig immer weniger voneinander unterscheiden, halte ich es nicht für notwendig, alle drei Monate den Schrankinhalt neu zusammen zu stellen.

Auch sehr bekannt ist die sogenannte "ten Item wardrobe" nach Jennifer L. Scott. Auf ihrem Blog The Daily Connoisseur und ihrem Youtube Kanal erklärt sie genau, was darunter zu verstehen ist und stellt die jeweils aktuelle Version vor. Inspiriert von einem längeren Aufenthalt in Paris während ihres Studiums und beeindruckt von der (insbesondere im Vergleich zu Amerikanern) kleinen aber stilvollen Garderobe ihrer Gasteltern und Bekannten in der Stadt, startete sie Ihr Blog und hat mittlerweile auch mehrere Bücher zum Thema stilvolles Leben und stilvolle Garderobe verfasst. Am bekanntesten ist mittlerweile das Buch "Lessons from Madame Chic".
Auch bei Scott geht es um die Zusammenstellung einer vierteljährlichen Garderobe, die aus ca. 10 Hauptelementen besteht. T-Shirts, Mäntel und Strickjacken werden aber nicht mit zu den 10 Stücken addiert und laufen als Basics nebenher.
Hier seht Ihr den Film über die 10 Teile für den Herbst/ Winter 2015:



                                                                           


Das Prinzip ist also so ähnlich wie beim Project 333 es wird nur anders gezählt. Auch hier finde ich den Ansatz gut, für mich ist es aber nach wie vor zuviel Aufwand und Farbe.

Eine vollkommen andere Herangehensweise findet sich dagegen bei Mathilda Kahl. Einer jungen Frau aus New York die jeden Tag im Büro das gleiche Outfit trägt.


                                                                           


So eine Uniform vereinfacht das Leben natürlich enorm und hat für mich durchaus einen gewissen Reiz, aber ich denke auf die Dauer wäre es mir wohl doch zu langweilig. Auch Mathilda Kahl beschränkt sich mit ihrer Uniform nur auf die Kleidung im Büro.

Sehr beeindruckt hat mich Ariana die in Paris lebt und in ihrem Blog Paris to go über nachhaltiges Leben und ihre minimalistische Garderobe schreibt. Sie hat eine wirklich sehr kleine (und sehr schicke) Garderobe, die nicht in jedem Quartal neu zusammen gestellt sondern das ganze Jahr über getragen wird. Darüber hinaus kauft sie ihre Kleidung auch noch second hand. Respekt! 
In diesem Post bekommt Ihr einen schönen Überblick über den Inhalt ihres Kleiderschranks.

Eine fast schon wissenschaftlich akribische Herangehensweise zum Thema findet sich auf dem wunderschön gestalteten Blog INTO MIND der jungen Anuschka, die in Berlin lebt, allerdings international ausgerichtet in englischer Sprache bloggt. Bei ihr finden sich diverse Checklisten mit denen man sich dem Ziel einer Traumgarderobe nähern kann. Wer Spaß an Checklisten hat und sich die Mühe machen will kann bei ihr auch für 20 € ein 85 seitiges Workbook als PDF bestellen.  Netterweise stellt sie auch einige Kostproben auf ihrem Blog kostenlos zur Verfügung. So z. B. ein Planungsvorlage für eine perfekte Sommergarderobe.
Auch wenn mir persönlich eine solch akribische Planung etwas zu aufwändig ist, finden sich bei ihr doch viele tolle Anregungen, die ich auch bei meiner eigenen Planung berücksichtigen werde.

Nicht unerwähnt lassen möchte ich übrigens noch Frau Schneiderherz, die auf ihrem Blog auch bereits seit einigen Wochen eine Reihe von Posts zum Thema Genügsamkeit beim Nähen und schöner Kleiderschrank schreibt. Sehr hübsch finde ich z. B. die Idee des Fashion Sudoku, die sie hier beschreibt.

Weiter geht es in meinem nächsten Post zum Thema Minimalschrank übrigens mit der Frage, wie sich der Inhalt des Schrankes am sinnvollsten reduzieren lässt, bevor man mit der Planung und Erstellung einer neuen Garderobe beginnt.

gepudert und geföhnt

Sonntag, 21. Februar 2016

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Huch, wie sieht es denn hier aus, alles so anders...







Ich fand es dringend an der Zeit, meinem Blog endlich einmal ein neues, hübscheres Aussehen zu gönnen. Als ich 2014 angefangen habe zu bloggen, war ich froh, mir mein Blog irgendwie zusammen stoppeln zu können und alles sah noch ziemlich "mundgebissen" aus.

Dies war auch einer der Gründe, warum ich in der letzten Zeit, deutlich weniger gepostet habe. Irgendwie war es wie mit einem Kleid, dass mittlerweile etwas angeschmuddelt ist und an der einen oder anderen Stelle schon ein bisschen blank gerieben, da hat man ja auch nicht wirklich Lust es aus dem Schrank zu nehmen...

Also habe ich meinem Blog nun etwas die Nase gepudert und frisch geföhnt um es frühlingsfit zu machen.

Dafür habe ich heute mehrere Stunden damit verbracht, das neue Theme das ich mir geleistet habe hochzuladen. Es sollte alles klarer und übersichtlicher werden, vor allem nicht mehr so kunterbunt wie bisher.

Besser ist es schon aber noch nicht 100% so wie ich es mir vorgestellt habe. Ich werde also noch ein bisschen daran arbeiten müssen.

Mit dem Äußeren wird sich auch der Inhalt ein wenig ändern. Genauso wenig wie das Layout meines Blogs hat mir in der letzten Zeit der Inhalt meines Kleiderschranks gefallen. Von allem zuviel und alles zu bunt.





In den letzten Jahren habe ich mehr genäht, was Spaß machte, als Dinge die ich wirklich brauche oder gerne trage.

Das war wohl auch der Grund, warum ich in den letzten Monaten eine gewisse Nähunlust verspürt habe. Immer wieder habe ich Projekte neu angefangen und dann auf der Strecke die Lust verloren, weil mir das einzelne Stück zwar gut gefiel aber mit mir und den Dingen die ich gern trage nicht mehr wirklich viel zu tun hatte. 

Mein Schrank war voll, aber ich habe immer wieder die selben wenigen Stücke getragen, in denen ich mich wirklich wohl fühle. Der Rest blieb meist hängen und ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich die schönen Kleider nicht getragen habe und sie mich mit großen traurigen Augen anschauten...

Also habe ich in den letzten beiden Wochen  damit angefangen, meinen Schrank von von den schönen, aber vernachlässigten Stücken zu befreien und diese frei zu lassen, damit sie anderswo geliebt und getragen werden können.

Mein Schrank ist nun wieder ziemlich leer und hat Platz für die neue Stücke, die besser zu mir und meinem Leben passen. Das bedeutet, es wird demnächst wieder mehr bei mir genäht, aber nicht mehr planlos sondern nach Konzept.

Wie dieses Konzept aussieht und was demnächst Einzug in meinen Schrank halten darf, dazu demnächst mehr an dieser Stelle.

Summer Shawl Knit Along - Teil 2

Sonntag, 7. Februar 2016

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Heute geht es weiter mit dem zweiten Teil des Summer Shaw Knit Along bei Monika.




Thema dieses zweiten Teils: Vorstellung von Anleitung und Material. Eigentlich habe ich dies bereits in meinem Post zum ersten Teil vorweggenommen, da ich mal wieder ungeduldig war und schon drei Tage vorher mit dem Stricken begonnen hatte.

Nach dem ersten Teil war ich bereits völlig überwältigt, von der Vielzahl der Inspirationen und bereits gestrickten Tücher einiger eingefleischter "Tuchstrickerinnen". Meine Güte, eine völlig neue Welt in der ich da versunken bin. Wie konnte ich bloß bisher ohne mindestens 589 Stricktücher leben???

Wie bereits in meinem letzten Post erwähnt gruselt es mich doch etwas vor den englischen Strickanleitungen. Es gibt zwar wirklich Unmengen an tollen Tuchanleitungen im englischsprachigen Raum aber leider sind die zumeist ohne Strickschrift. Das bedeutet dann zuerst die englischen Begriffe ins Deutsche übersetzen, dann herausfinden was diese Übersetzungen konkret bedeuten und anschließend Zeile für Zeile nachlesen und stricken - örks...

Also habe ich für den Anfang auf eine sichere Bank gesetzt und eine kostenlose Anleitung von Drops für das Muster Aira  gewählt.

Quelle:www.garnstudio.com

Gestrickt wird es von mir auch im original Lacegarn von Drops, das bei einer Lauflänge von 800m pro 100g aus 70% Alpaca und 30% Seide besteht. Nur bei der Farbwahl bin ich abgewichen und habe mich für ein helles Seegrün entschieden.

Nachdem es erst sehr flott voranging, sind die Reihen mittlerweile so lang geworden, dass ich das Gefühl habe kaum vorwärts zu kommen auch wenn ich fleißig einen ganzen Abend vor mich hinstrecke. Mein derzeitiger Stand sieht so aus:


Es ist am oberen Rand erkennbar, dass ich mich bereits in der "Netzphase" des Tuches befinde.




Auf dem nächsten Bild noch ein klein wenig vergrößert.



Irgendwie ist es doch recht schwierig ein Lacetuch zu fotografieren, wenn es noch ungespannt auf der Nadel ist. Irgendwie erinnert es mich sehr an eine schrumpelige Wurstpelle...

Etwas Sorgen macht mir nur die Frage, ob ich mit meinem Restgarn für das ganze Tuch auskomme. Zur Zeit sind noch ca. 39g auf dem kleinen Knäuel, nicht wirklich viel. Na gut, ich bin dann mal optimistisch. 

Eine Frage an die Profituchstrickerinnen: Wo spannt Ihr eigentlich Eure Tücher wenn Ihr mit dem Stricken fertig seid? Habt Ihr dafür eine riesige Pappe? Nehmt Ihr den Teppich dafür?

Da mich die tollen Westknits-Tücher die in der ersten Folge von diversen Damen vorgestellt worden sind, nicht losgelassen haben, stehen diese trotz aller Abneigung gegen englische Strickmuster nun doch noch auf meiner Wunschliste. Ich habe ein wenig im Netz herumgesucht und siehe da: Es gibt auch einen Craftsy-Kurs mit Stephen West. Mit bewegtem Bild und Ton verstehe hoffentlich  selbst ich die Anleitung für seine Tücher. Im Original wirken sie auf den Fotos manchmal etwas sehr dick und schwergewichtig, aber ich denke, es müsste auch möglich sein, sie aus feinem Kid-Mohair zu stricken...

So, nun geht es direkt hinüber zu Monika, wo sich die übrigen Tuchstrickerinnen teils mit teils ohne Kuchen zum fröhlichen Strickkränzchen treffen.