Stilvoll schlafen

Dienstag, 31. März 2015

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Bedingt durch FUSSA 2015 und den 30er Jahre Modus in dem ich mich dadurch befinde (jaja, ich weiss, mein zweiter Post zur Aktion steht noch aus...), habe ich mir ein entzückendes Buch zugelegt, dass ich Euch gern vorstellen möchte. Es trägt den Titel:

And Sew to Bed
20 Vintage-Inspired Projects For The Boudoir

Die Autorin ist Vanessa Mooncie, erschienen ist es bei Guild of Master Publications (bisher nur im englischen Original erhältlich) und kostet 25,22 €


Schon vom Titelbild des Buches war ich so angetan, dass ich es einfach kaufen musste. Allerdings sehe ich im Bett bisher nicht so glamourös aus,  sondern eher - ähh, lassen wir das.
Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich mich üblicherweise eher ohne großes Make up, und Glitzerschmuck ins Bett begebe.

Das Buch ist auch im Inneren sehr hübsch mit Zeichnungen im Stil der 30er gestaltet.

 
Natürlich ist der Inhalt wichtiger als die Gestaltung, oder sagen wir mal mindestens genauso wichtig.
Daher zeige ich Euch hier, welche Nähprojekte im Buch zu finden sind.

Eine Puderquaste zum selber nähen - das habe ich bisher wirklich noch nirgendwo gesehen - ob ich eine solche brauche, ist eine andere Frage, aber die Dame von Welt in den 30ern hatte natürlich definitiv eine in ihrem Boudoir!


Nächstes Projekt - ein Nachthemd, für meinen Geschmack sieht es ein wenig zu sehr nach Schwangerschaftshängerchen aus...


Es folgen Lavendelsäckchen. Jo, die sind nett, aber dafür brauche ich keinen Schnitt. Aber in den Kleiderschrank der Dame von Welt gehören sie natürlich schon.
 

Dafür ist das nächste Projekt mehr nach meinem Geschmack - ein Pyjama.


Entzückend finde ich die nächste Idee - ein Pyjama Case. Es muss ja nicht zwingend in Herzform sein, aber die Idee als solche finde ich klasse.


Das nächste Projekt ist leider nur etwas für Damen mit einer maximalen Körbchengröße A, die keinerlei statischer Unterstützung bedürfen - ein Bra Top. Ich möchte mir nicht wirklich vorstellen, wie das Ding an mir aussähe oder wie der Tragekomfort wäre, aber wo es größenmäßig passt, ist es sicherlich sehr hübsch.


Natürlich gibt es auch noch die passende Unterbutz French Knickers dazu:


Exemplarisch für alle Schnitte aus dem Buch zeige ich hier für die Knickers, wie die Bebilderung zu den Projekten aussieht. Ich finde die Zeichnungen hilfreich und denke, das Buch ist daher auch für alle selbst nähenden Glamour Queens geeignet, die des Englischen nicht ganz so mächtig sind.


Jetzt kommt ein Projekt, dass ich für mich selbst irgendwann einmal nacharbeite, wenn ich zuviel Zeit  habe also nie : Eine Einzelhülle für Seidenstrümpfe!!!
Nicht dass mich jemand falsch versteht, sie gefällt mir ganz außerordentlich und wenn meine Zofe alle meine Strümpfe fein säuberlich in diese Hüllen eingetütet in den Schrank legt, sieht es natürlich auch viel hübscher aus, als wenn sie nur schnöde irgendwo gestapelt sind - ähhh, träum weiter!

Na gut, mit der Zofe und den Strumpfhüllen für mich wird das wohl so schnell nichts, aber als Geschenk für gern und viel reisende Freundinnen, wäre das eine nette Idee.



Eher für meinen Eigengebrauch ist dann das nächste Modell - ein Nachthemdchen, Unterkleid oder wie auch immer:


Als passendes Darüber wird im Buch folgendes vorgeschlagen (Trommelwirbel/ Tusch) - ein Dressing Gown. Also wenn dass nicht hollywoodreif ist, dann weiß ich es auch nicht.


Für mich persönlich würde ich den Kragen etwas kleiner machen und ich bin mir auch nicht sicher, ob diese weiten Rauscheärmel mit meiner morgendlichen Müslischüssel kompatibel sind oder sich fröhlich in die Pampe reinhängen, aber sie sehen sehr schick aus.

Zwingend in ein nostalgisches Boudoir gehören diese Runden Kissen, könnte ich mir auch sehr gut in meiner Wohnung vorstellen.


Bei folgenden Projekt handelt es sich übrigens nicht um das transparente Blüschen sondern um den gepolsterten Kleiderbügel... 


Ganz sicher nähen werde ich mir diese absolut, entzückenden Pantöffelchen. Die politisch korrektere Version zu den Marabufederpantöffelchen die in dieser Zeit (zumindestens in Kinofilmen) auch sehr gern getragen wurden. Das Art Deco Muster hat es mir angetan, über die Glitzerschnallen müsste ich erst noch einmal nachddenken.


Schmuckschatulle, ja hübsch...


...oder Wärmflaschenhülle beides nett, aber aktuell nicht ganz oben auf meiner To Sew Liste




Ein tolles Stück ist dieser Lampenschirm, wobei ich auf die Bommelborte verzichten würde. Ideal um olle Flohmarktstücke aufzumöbeln.


Lounge Suit, bei diesem Modell ist die Jacke wohl etwas länger als beim Pyjamaschnitt und die Hosenbeine sind deutlich stärker ausgestellt. Aus unifarbener Seide sehrrrrrrrrrrr schick.


Schlafmaske: Ohne geht eine echte Diva natürlich nicht ins Bett!


Zwei weitere Projekte - besticktes Kosmetiktäschchen und quadratisches Kissen mit einem selbst zusammengenähten, eckigen Streifenmuster finden sich auch noch im Buch.

Eine Seite beschäftigt sich mit dem Thema "New from old". Weiterhin folge neinige Seiten mit grundlegenden Nähhinweisen.

Am Ende des Buches sind sind die Schnittmuster in eine Papptasche (oder wie nennt man diese Ding) eingelegt.
 

Die Bögen selbst finde ich auch recht übersichtlich gestaltet (da habe ich schon deutlich schlechteres in anderen Büchern gesehen...)


Mein Fazit: Ein wirklich hübsch gemachtes Buch, aus dem ich mir einige Stücke nachnähen werde. Als Geschenk für Alle, die Freude am Stil der 30er haben kann man damit wahrscheinlich nichts falsch machen. Natürlich kann man sich damit auch selbst beschenken ;o)

MMM 07/2015

Mittwoch, 25. März 2015

in
Die Wetteraussichten für heute im Rheinland:

Niederschlag 20%
Luftfeuchte 77%
Wind 18 km/h

Und das bei überschaubaren 9°. Na prima!

Damit kann man sich abfinden - muß man aber nicht. Statt dessen rufe ich mit dem Kleid dass ich zum heutigen MMM trage, nachdrücklich nach besserem Wetter:

Ich! Will! Frühling! Jetzt!

Wenn schon nicht draussen, dann wenigstens in textiler Form. Voila, mein Frühlingsbeschwörungskleid:


In der letzten Woche hat Marja Katz beim MMM einen entzückenden Rock gezeigt, den sie aus einem grauen Stoff genäht hat, der aus dem Lagerverkauf von Marc Aurel in Verl stammt. Vom selben Ballen wie sie, habe ich mir auch reichlich von dem sehr "knitteraffinen" Baumwollstoff abschneiden lassen. Da im Lagerverkauf von Marc Aurel Stoffe verkauft werden, die in den Musterateliers übrig geblieben sind, erfüllen sie mein Stoffkaufbeuteschema: Keine "neuen" Stoffe aus dem Laden oder vom Stoffmarkt. Statt dessen nur Produktionsreste wie z. B. bei Marc Aurel und Trigema oder Messereste und Grabbelstückchen aus dem Showroom von Devetex.

Ein grauer Baumwollstoff allein, ruft aber noch keinen Frühling herbei. Daher habe ich mich erstmalig an der Freihandstickerei mit meiner Nähmaschine versucht. Ihr seht hier sozusagen meine ersten "Fingerübungen".

Während es auf der Vorderseite des Kleides heftig grünt und blüht, ist die Rückseite noch passend zum aktuellen Wetter einfach nur grau. bei dem Schnitt handelt es sich wieder um meinen persönlichen Dauerbrenner der letzten Monate. Das ist jetzt aber erst einmal das letzte Kleid seiner Art...

Wie man auf dem Foto erkennen kann, könnte ich im Rücken gut noch ein Stückchen Weite herausnehmen. Wie so oft, hatte ich zuerst die Befürchtung es würde für mein Bequemlichkeitsbedürfnis zu eng, aber jetzt sehe ich, dass ich es wohl doch noch ein bischen mehr anpassen sollte. 

 
Meine Fotos sind heute übrigens überwiegend Kopflos, da ich es tatsächlich geschafft habe, sie kollektiv fast alle zu vermasseln, indem ich entweder sehr böse gucke, oder den halben Kopf abngeschnitten habe. 

Hier einige Detailaufnahmen der Stickereien:



Für die Blüten habe ich jeweils Rechtecke aus einem hauchdünnen, sehr hellen rosafarbenen Jersey zugeschnitten. Anschließend habe ich sie ein wenig in der Hand zusammengeknüllt und dann einfach kreuz und quer darüber genäht. Die Blätter und Stängel sind dann aus einem zartgrünen Garn frei Hand mit der Maschine gestickt. Anfangs musste ich ein bischen herumprobieren, was Stichlänge und die richtigen Bewegungen des Stoffes unter der Nadel angeht. Man gewöhnt sich aber schnell daran und dann macht es fast süchtig, mit der Maschine zu "malen". Gut, meine Stängel und Blättchen sind jetzt nicht unbedingt künstlerisch wertvoll, aber es ging einfacher als ich dachte und ich werde mich dann demnächst auch einmal an anspruchsvollere Motive heranwagen. 

Hier das einzige Foto, auf dem ich nicht ganz so geschaut habe, als ob ich zum Frühstück kleine Kinder essen würde...



Zum Frühlingsbeschwörungskleid nun auch noch die passende Musik. Hier kommt mein persönlicher Lieblings-Frühlings-Schmachtfetzen. Wenn ich dieses Lied höre, habe ich "Frühling in den Ohren". Ich kann dann sozusagen das Gras wachsen hören, sehe Schmetterlinge fliegen und rieche ein laues Frühlingsfüftchen. Gut, das könnte eventuell daran liegen, dass ich als Teenie gerade frisch verliebt war, als dieses Lied die Charts rauf und runtergespielt wurde. Oh mein Gott - das war ja schon 1978!!!

Damit es mit dem besseren Wetter auch wirklich klappt, jetzt bitte alle ganz laut mitsingen - schließlich kann ich nicht alles allein machen...

Eine Vielzahl weiterer, selbst genähter Frühlingskleidung in allen Formen und Farben ist beim Me Made Mittwoch versammelt. Alle zusammen in einem bunten, gut gekleideten Chor, müssten wir das definitiv schaffen mit dem Herbeisingen - ich zähle auf Euch!

 

Fundstücke März 2015

Donnerstag, 19. März 2015

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Unter dem Motto Fundstücke berichte ich hier von interessanten Dingen rund um unser Lieblingshobby Nähen. Ach was heißt hier Hobby - it´s a way of life!

Mal schauen ob ich zukünftig genug interessante Dinge finde, um darau eine kleine Serie in lockerer Folge zu machen.

Aktuell häufen sich die tollen Events in unserer kuscheligen Nähbloggerblase. Nach den ersten begeisterten Berichten über den Dressmakers Ball, bereue ich es bereits nicht dort gewesen zu sein. Da hat Alex von mamamachtsachen wirklich etwas tolles auf die Beine gestellt! Im Nächsten Jahr bin ich dann bestimmt auch dabei.

Über die geplanten Events in Stuttgart und Leipzig wurde bereits ausführlich berichtet wie z.B. hier von Constanze.

Daher möchte ich hier über zwei Veranstaltungen im Rheinland berichten. Keine speziellen Nähblogger-Veranstaltungen aber sicherlich für viele von uns interessant.

Für alle Kurzentschlossenen wäre z.B. hier die Ausstellung Femme 5 mit: Mode von Frauen für Frauen Schmuck-, Mode- und Kunstkleidermesse mit Schwerpunkt „Clean Clothes“, die vom 20. bis zum 22.03. im Frauenmuseum in Bonn stattfindet. 

Eine liebe Kollegin hat mir netterweise gestern den Link zur Ausstellung geschickt.
Das Programm hört sich spannend an, hier ein kleiner Auszug:

"80 Designerinnen präsentieren auf 3000 qm Ausstellungsfläche spektakuläre /und außergewöhnliche Designs aus den Bereichen Mode, Schmuck, Accessoires und Kleiderkunst. Als besonderes Highlight erwarten die Besucher die Kunstkleider-Modenschau am Freitag, die Laufstegpräsentation der Designerinnen am Samstag sowie die Fotoausstellung "ICH MACHE DEINE KLEIDUNG!"

Das tolle an dieser Veranstaltung ist, dass die Designerinnen selbst anwesend sind und man sie zu ihren Werken befragen kann. Ich denke, für alle die sich für die Themen nachhaltig und fair hergestellte Kleidung sowie Kunst am Kleid interessieren, könnte ein Besuch sehr interessant sein. Ob man nun tatsächlich etwas kaufen oder sich nur informieren und inspirieren lassem möchte. 

Ich weiss noch nicht genau, ob ich es selbst schaffe dorthin zugehen, aber es lohnt sich bestimmt.

Erwas mehr Planungszeit bleibt für einen Besuch im Ostasiatischen Museum in Köln, in dem es vom 28.03. bis zum  2.08.2015 die Ausstellung BORO Stoffe des Lebens zu sehen gibt. Bei unserem letzten Kölner Nähstammtisch hat mich die liebe Elke, die zwar nicht selbst bloggt aber immer fleissig kommentiert, darauf aufmerksam gemacht.

Erstaunlicherweise war mir das Thema Boro bis dahin unbekannt. Bildungslücke!

Was bedeutet Boro? Hier zur Erklärung ein kleiner Auszugaus aus der oben verlinkten Ankündigung:

"Boro" zeigt rund 50 seltene Kleidungsstücke und Gebrauchstextilien, die zwischen 1850 und 1950 in Japan entstanden. Das Wort boro bedeutet "zusammengeflickt" und bezeichnet hier die Indigoblau gefärbten Flickengewänder der japanischen Landbevölkerung. Kostspielige Baumwollstoffe waren der Oberschicht vorbehalten. Als abgetragene Lumpen gelangten sie preisgünstig in die Hände der Bauern, die daraus eindrucksvolle Flickenkleidung von hohem ästhetischen Reiz schufen.

Recycling und Handnähkunst - da muss ich hin!

Aus lauter Vorfreude habe ich bereits begonnen mir ein Pinterest Board zum Thema zu erstellen. Nicht bei allen Fotos handelt es sich um echte, historische Boro-Textilien. Einige bilden auch aktuelle, Boro inspirierte Stücke ab - aber alle schön! 

Das dritte Fundstück ist der Grund dafür, dass ich schon seit Monaten meinen Wohnzimmerteppich durchschubbere, da ich aus lauter, freudiger Erwartung mit den Hufen scharre:

Mitte April erscheint (endlich endlich endlich) das neue Buch von Nathalie Chanin

ALABAMA STUDIO SEWING PATTERNS


Da ich ihre ersten drei Bücher bereits heiß und innig liebe, kann ich es kaum abwarten das neue Buch endlich in der Hand zu halten. Für alle Freunde/Innen der gepflegten Handstickereien und -nähte ein Muß! Natürlich werde ich ausführlich darüber berichten, sobald ich es habe...

FUSSA 15 Teil 1

Sonntag, 15. März 2015

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Heute geht es endlich los mit dem Film- und Serien Sew Along, der von Karin und Lucie ausgerufen wurde. Dabei geht es darum nach der Inspiration aus einem Lieblingsfilm oder einer Lieblingsserie ein (möglichst) alltagstaugliches Outfit zu nähen, das durch die jeweiligen Kostüme aus den Lieblingsfilmvorlagen inspiriert ist.


Nicht genug damit, dass ich mit meinem Frühjahrsjäckchen zum gleichnamigen Knit-Along bereits im Hintertreffen bin, nein nun muß ich auch noch bei einem weiteren Sew-Along mitmachen. Aber was soll ich tun, die Verlockung bei diesem tollen Thema ist so groß und ich bin so schwach...

Seitdem Karin vor einigen Monaten bei einem unserer Kölner Nähstammtische von ihrem und Lucies Plan erzählte, freue ich mich schon auf diese Aktion.

Was meine Vorlieben für Filmkostüme angeht, bin ich sehr von meiner Kindheit geprägt, in der an den Sonntagnachmittagen immer die alten Hollywoodfilme aus den dreißiger und vierziger Jahren im Fernsehen abgenudelt wurden. Diese beiden Jahrzehnte finde ich kleidungs- und designtechnisch absolut, unerreicht schick. Erstaunlichewrweise findet sich in meinem Kleiderschrank  aber nur wenig, was optisch an diese Zeit erinnert. Daher ist dieser Sew Along eine willkommene Gelegenheit für mich, dem Abhilfe zu schaffen.

Meine Inspiration findet sich allerdings nicht in einem der oben angesprochenen alten Hollywoodfilme sondern in einer Serie des britischen Senders ITV. Dort hat man sich der alten Poirot-Romane von Agatha Christie angenommen. Auch wenn ich die Romanvorlagen selbst ein bischen flach und stereotyp finde - sie sind halt ein typisches Beispiel für die Art in der Krimis zu dieser Zeit geschrieben wurden. Ganz im Gegensatz zu den Dorothy L. Sayers Romanen, die es geschafft hat, sich von den Stereotypen der damals klassischen Krimitradiotion zu trennen und im Laufe der Zeit ihren Hauptpersonen deutlich mehr Tiefe und persönliche Entwicklung zugestanden hat.

Oh, ich merke ich schweife ab. Also zurück zu der wirklich entzückenden Verfilmung der Poirot-Romane in einer Serie. Meine Inspiration zu diesem Sew-Along ist übrigens nicht Hercule Poirot selbst - non mes Amies, es ist seine wunderbar schrullige Sekretärin Miss Lemon.

 Quelle: Pinterest

Hier eine kleine Bilderstrecke auf meinem Pinterest Board

Die Ausstattung dieser Serie im Stil der dreißiger Jahre ist absolut entzückend! 

Es finden sich wunderbare Innenausstattungen und natürlich Kostüme. Miss Lemon, die etwas schräge Sekretärin von Hercule Poirot, die sein Büro in Schuß hält (mit dem genialsten Ablagesystem der Welt) ist ein ältliches Fräulein - wie man in der damaligen Zeit alleinstehende Frauen nannte. Ich finde sie einfach klasse, wenn sie ironisch die Augenbraue hochzieht, bei den merkwürdigen Vorgehensweisen ihres Chefs zur Aufklärung diverser Verbrechen.

Natürlich gab es sowohl in den dreißiger Jahren als auch in der Serie deutlich glamourösere Kostüme, als die von Miss Lemon. Aber im Bezug auf klassische Tageskleidung dieser Zeit, finde ich, ist Miss Lemon ein hervorragendes Beispiel.

Wer sich gern in bewegten Bildern ein genaueres Bild von Miss Lemon machen möchte, kann dies hier tun.

Einen Schnitt als Vorlage für mein Kleid habe ich mir auch bereits ausgesucht - den verrate ich aber erst beim nächsten Treffen. Noch unklar bin ich mir im Bezug auf die Stoffwahl. Da die Kleidung der dreißiger Jahre eher schmal (wenn auch nicht direkt körpernah und eng) war, möchte ich für die Bequemlichkeit gern einen Stoff, der etwas dehnbar ist. Allzuviel farbliche Auswahl gibt es dazu in meinem Stoffschrank in der günschten Qualität (nicht zu dick und somit sommertauglich) nicht.

Wahrscheinlich wird es auf ein dunkles Grau hinauslaufen. Nur muß ich mir noch überlegen, wie ich es farblich mit anderen Stoffen aufpeppen kann, dabei aber immer noch im Stil der Zeit bleibe.

Also: Eindeutig noch Hausaufgaben für mich, bevor wir uns in zwei Wochen zum zweiten Teil - dann bei Lucie treffen.

Heute findet das Treffen der fröhlichen ersten Runde mit vielen Inspirationen bei Karin statt. Hach, ich bin schon so gespannt...

FJKA 2015 Zweiter Zwischenstand

in
Huch, heute geht es schon weiter beim Frühjahrsjäckchen Knit Along der von unseren Drill Sargents Susa und Wiebke auf dem MMM-Blog liebevoll betreut wird.

Huch - weil ich noch nicht wirklich viel in den letzten drei Wochen weiter gestrickt habe.

Das Motto für das Treffen zum zweiten Zwischenstand ist:
"Ermüdungserscheinungen, Passformmängel, die leidigen Ärmel und andere Ärgernisse"

Nun, mein aktueller Stand ist wohl am ehesten mit dem Wort Ermüdungserscheinungen zu beschreiben. Nicht etwa weil ich keine Lust mehr hätte, zur Zeit arbeite ich nur an so vielen Projekten parallel (jaja, ich weiss, ganz schlechte Angewohnheit), dass mein Jäckchen etwas ins Hintertreffen geraten ist.

Hier nun mein aktueller Stand die peinliche Wahrheit


Wie unschwer zu erkennen ist, bin ich immer noch beim ersten Teil, dem Rückenteil, na gut - es ist fast fertig.

Der Vorteil ist natürlich, dass ich so wenigstens keine Passformmängel, leidige Ärmel oder  andere Ärgernisse zu beklagen habe - hehe. 

Gut, da in drei Wochen das Finale ansteht, heißt es nun also in die Hände gespuckt und zu den Stricknadeln gegriffen.

Wie weit die Mitstrickerinnen gekommen sind, kann hier auf dem Me Made Mittwoch Blog bestaunt werden.

Lady Skater Variation

Freitag, 13. März 2015

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Wie bereits in der letzten Woche versprochen, stelle ich Euch heute mein Abwandlung des Lady Skater Schnittes vor.

Obwohl mir der Schnitt als solcher gut gefällt, wollte ich gern Teilungsnähte in das Oberteil einarbeiten, um besser unterschiedliche Stoffreste verarbeiten zu können und um auch Handnähprojekte nach diesem Schnitt arbeiten zu können. 

Hier nun eine erste Abwandlung:


Wie unschwer zu erkennen ist, war mir bei der Auswahl doch eindeutig nach Farbe zumute...

Insgesamt habe ich drei unterschiedliche Jerseystoffe verarbeitet, einen rot/ pink geringelten und zwei unifarbene rote Jerseys. Den roten Jersey des Rockteils habe ich auch für das Einfaßband des Halsauschnittes benutzt.
Übrigens, an dieser Stelle liebe Grüße an Frau Küstensocke: Der Rockteiljersey stammt noch aus unserer Tauschaktion aus dem letzten Jahr. 

Jetzt aber erst zur Schnittänderung.

Was den Sitz des Kleides angeht, bin ich mit dem Ergebnis der Teilungsnähte zufrieden. 


Während das Originalschnittmuster ohne Teilungsnähte im Oberteil auskommt, gehen die eingebauten Nähte doch etwas mehr auf Figur, was bei dickeren Jerseys sinnvoll ist. Die in diesem Kleid verarbeiteten Stoffe sind allerdings eher dünne Sommerware. Insbesondere der Jersey des Rockteils ist sehr dünn, daher schwingt er auch sehr schön.

Optisch bin ich mit dem Ergebnis der Teilungsnähte noch nicht zufrieden. Bei einer nächsten Version werde ich sie entweder mehr zur Mitte setzen, oder jeweils vorn und hinten noch eine Mittelnaht einbauen (oder beides?).

Natürlich ist es mir bei den momentanen Temperaturen noch zu kalt um das Kleid solo zu tragen. Daher hier meine Kombi für Tage mit Temperaturen unter 10 Grad:


Ich trage es heute mit einem Kaufjäckchen, das bereits so alt ist, dass ich es noch in DM bezahlt habe... 

MMM 06/2015

Mittwoch, 4. März 2015

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Schluß jetzt mit dem Nähen von warmen Winterkleidern. Egal wie das Wetter draussen ist - wir haben März, da sind leichte Kleider angesagt.

Mit einem neuen Lady Skater reihe ich mich heute beim Me Made Mittwoch ein. Von diesem Kleid habe ich schon so viele schöne Exemplare in diversen Nähblogs gesehen, dass ich es unbedingt auch einmal ausprobieren wollte. Dass sogar Frau Sewing Galaxy es mir bereits in einem Kommentar empfohlen hat, kommt sozusagen einem Ritterschlag für ein Schnittmuster gleich. Wenn die "Godmother" der Schnitttechnik etwas empfiehlt, dann kann es nur gut sein.

Hier nun mein erstes Exemplar nach unverändertem Schnittmuster genäht (habe nur den Rocksaum um 5 cm verlängert).



Nicht dass jemand denkt, ich trage statt eines Kleides ein Testbild. In Wirklichkeit handelt es sich um einen sehr feines schwarz/weisses Ringelmuster. Das Material ist ein leichter, angenehm fallender Jersey.


Bedingt durch den leichten Jersey fallen die Stellen, die vom Schnitt her noch nicht optimal sitzen, nicht auf, so dass ich mir bei diesem Kleid Anpassungen erspart und erst beim zweiten Modell nach diesem Schnitt umgesetzt haben.

Der größte Anpassungsbedarf besteht in der Schulterbreite, die mir etwas zu weit ist, aber das ist eine Stelle, die ich bei fast jedem Kaufschnitt anpassen und etwas zuviel Weite wegnehmen muss. Insgesamt finde ich auch das Armloch etwas groß und die Ärmelweite im oberen Bereich etwas üppig für mich. Das sind aber Kleinigkeiten, die sich leicht ändern lassen. 

Hier die Rückansicht


uuund die Seitenansicht.


Das Schnittmuster ist sehr simpel und entsprechend einfach zu nähen. Ich habe mich gefragt, warum dieses Schnittmuster so viel besser sitzt als viele andere Schnittmuster für ähnlich, schlichte Shirtkleider. Liegt es an der etwas tieferen vorn und hinten abgerundeten Taille?

Jedenfalls gefällt es mir ausgesprochen gut. Diesen Schnitt habe ich vor allem mit dem Hintergedanken ausprobiert, ihn demnächst auch für meine handgenähten Stücke zu verwenden. Dafür habe ich bereits eine weitere Version (mit der Maschine) genäht, bei der ich im Vorder- und Rückenteil Teilungsnähte eingebaut habe. Im ursprünglichen Schnitt sind im Oberteil keine Brustabnäher vorgesehen. Bei dünnem Jersey finde ich das o.K. aber bei dickerem Material sind Abnäher oder Teilungsnähte einfach besser. Hierzu mehr in einem meiner nächsten Posts.

Da trotz hartnäckigem Frühlingswillens meinerseits die Temperaturen noch empfindlich niedrig sind, trage ich zum Kleid ein Jäckchen aus Baumwolle nach einem Rebecca Strickmuster das ich bereits hier  näher beschrieben habe.


Zur aktuellen Wetter- und Stimmungslage passt ausgezeichnet ein Frühlingsgedicht von Joachim Ringelnatz hier in einer sehr netten Version vertont und bebildert.

Also: Strickjäckchen überziehen und freuen auf die ersten lauen Tage, die für das kommende Wochenende vorhergesagt sind.

Welche weiteren Frühlingskleider-/-Röcke/-Hosen etc. ansonsten so in der Nähbloggerwelt das Licht des Vorfrühlings (wieder-)erblickt haben, ist hier beim Me Made Mittwoch zu bewundern.

Wild thing

Sonntag, 1. März 2015

in
Die ist eine Warnung an alle Arya-Fans.

Lasst Eure Tasche nie längere Zeit unbeobachtet, insbesondere in der Nähe von Stoffen und Nähmaschine. Sonst passiert bei Euch Ähnliches wie bei mir:

Meine Arya sieht plötzlich etwas unerklärlich "dicklich" aus:


Dazu kommen noch merkwürdige Geräusche, so eine Art leises Stöhnen. Dann, plötzlich...


öffnet sich der Reißverschluß Muttermund, zuerst ein kleines Stückchen..


dann immer weiter. Jetzt ist schon erkennbar was es wird:


Eine kleine Arya!


Mutter und Tochter sind wohlauf.

Allerdings, bei näherer Betrachtung stellt sich eine Frage.

Zur Erinnerung erst noch einmal das Innere unserer Mutter-Arya unschuldiges Vichykaro mit Röschen:


Wie steht es mit der Ähnlichkeit beim Innenleben der Tochter?

Die Außentasche mit Leopard gefüttert...



das Innenfutter inkl. Taschen in Fischhaut (oder ist es Schlange?)



Hier eine etwas größere Detailansicht



Die Frage lautet also: Wer ist der Vater???

Sachdienliche Hinweise bitte an mich.