MMM 05/2015

Mittwoch, 25. Februar 2015

in
Heute bin ich mit einem richtigen Restekleid beim Me Made Mittwoch dabei. Enstanden ist es nach dem Schnitt, den ich bereits für mein Weihnachtskleid und mein Kleid vom MMM vor zwei Wochen geutzt habe.

Vom Weihnachtskleid stammen auch einig der Stoffreste, die ich in dem Kleid verarbeitet habe.



Der rote Samt ist elastisch und reichte noch so gerade für das Oberteil. Aus einem Rest des Wollstoffes sind die Ärmel entstanden. Ursprünglich wollte ich die Ärmel auch aus dem karierten Viskosestoff nähen, den ich im Rockteil verarbeitet habe. Allerdings war nicht mehr genug davon da, aber für Ärmelblenden hat es zumindestens noch gereicht.

Hier eine etwas größere Ansicht


Ärmel- und Röcksäume von Kleidern aus Webstoffen nähe ich normalerweise mit der Hand um. Da der Viskosestoff den ich verwendet habe, aber sehr dünn ist, habe ich die Säume lieber mit Schrägband eingefasst. Den Rocksaum mit schwarzem Schrägband die Ärmelsäume mit rotem. Bei den Ärmeln wäre mir der Kontrast  zwischen dem antrazithfarbenem Wollstoff und dem schwarzen Schrägband zu hart gewesen, da gefällt mir das rote deutlich besser.

Wie man auch an der Rückansicht sehen kann:


...das Kleid macht mit dem karierten Rockteil nicht gerade einen - äh schlanken Fuß.

Der Grund dafür ist aber nicht nur das Kleid selbst sondern auch das "Darunter".

Ich wollte besonders schlau sein und dachte mir: Der Viskosestoff ist so dünn und flatterig, der klebt bestimmt ganz prima an meinem üblichen, halben Unterrock aus Futterstoff. Daher habe ich mir noch flugs einen Halbrock aus Baumwolle genäht:

 
Das Ergebnis ist nun, dass der Unterrock etwas breit absteht und das Rockteil des Kleides darauf herumkrabbelt wie Hulle. Kann man auf den Fotos kaum sehen, da ich das Kleid glatt gezogen habe. Wenn ich damit durch die Gegend laufe, entwicklet das Kleid aber ein merkwürdiges Eigenleben...

Egal, das Kleid werde ich wahrscheinlich frühestens im nächsten Herbst wieder anziehen, denn farblich ist es mir bereits zu winterlich und erinnert mich irgendwie an:


genau, an Weihnachten. Jetzt will ich aber Frühling!!!

Obwohl, haben wir uns eigentlich schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie sich so eine Weihnachtskugel im Februar fühlt, wenn niemand sie mehr sehen will?

Der renommierte Psychologe Prof. Dr. Dr. Schwaller-Eberlein hat mir freundlicherweise eines seiner Sitzungsprotokolle zur Verfügung gestellt. Natürlich mit Genehmigung der Patientin und anonymisiert.

Prof. Dr. Dr. Schwaller-Eberlein: Guten Tag liebe äh, Weihnachtskugel was kann ich für Sie tun?  

Weihnachtskugel: Hach, ich fühle mich so nutzlos, so wertlos und ungeliebt.


Prof. Dr. Dr. Schwaller-Eberlein: Möchten Sie mir erzählen, was genau dazu führt, dass Sie Sich so fühlen.

Weihnachtskugel: Irgendwie habe ich den Eindruck, niemand nimmt mich mehr war. Ich wurde schon vor Wochen achtlos, zusammen mit meinen Kolleginnen in eine Schachtel gestopft und auf den Schrank gelegt. Seitdem hat sich kein Mensch mehr um uns gekümmert.

Prof. Dr. Dr. Schwaller-Eberlein: Geht es Ihren Kolleginnen auch so? Ich meine, sie sind doch dann zumindestens nicht allein in Ihrer Schachtel.

Weihnachtskugel: Also, ich weiß nicht wie ich das sagen soll aber irgendwie sind die Anderen so - anders.

Prof. Dr. Dr. Schwaller-Eberlein: Anders?

Weinachtskugel: Ja, also die sehen nicht so aus wie ich. Einige von denen sind sogar glitzerig!

Prof. Dr. Dr. Schwaller-Eberlein: Glitzerig??

Weihnachtskugel: Genau! Rot und glitzernd so richtig glamourös.


Prof. Dr. Dr. Schwaller-Eberlein: Wären sie denn auch gern rotglitzernd?

Weihnachtskugel: (seufzt) Oh ja! Was würde ich darum geben. Ich meine innerlich - so ganz tief drinnen - bin ich auch eine glamouröse rote Glitzerkugel...
Aber wie sehe ich statt dessen aus? Langweilig kariert, noch spießiger geht es wohl kaum.

Prof. Dr. Dr. Schwaller-Eberlein: Sind den außer Ihnen nur rote Glitzerkugeln in der Packung?

Weihnachtskugel: Oh nein. Es gibt außerdem auch noch diese wunderbar eleganten, matt roten Kugeln, die sind aber so snobby und kümmern sich nicht um uns andere Kugeln und bleiben streng unter sich.

Prof. Dr. Dr. Schwaller-Eberlein: Soso, ich habe den Eindruck, für die Ursache Ihres Problems müssen wir ein bischen tiefer graben. Erzählen sie mir doch bitte etwas über Ihre Kindheit.

Weihnachtskugel: Kindheit als Weihnachtskugel???


Prof. Dr. Dr. Schwaller-Eberlein: Äh (hüstelt nervös) nein, natürlich nicht, ich meine Ihre ersten Erinnerungen. Erzählen sie mir etwas über Ihre ersten Erinnerungen.

Weihnachtskugel: Also ich war einfach plözlich da. In einer großen Klarsichtverpackung, zusammen mit den glitzernden und den matten Kugeln lag ich in einer Klarsichtpackung in einem großen schwedischen Möbelhaus.

Prof. Dr. Dr. Schwaller-Eberlein: Soso, schwedisches Möbelhaus. Können sie schwedisch?

Weihnachtskugel: Nein sollte ich?

Prof. Dr. Dr. Schwaller-Eberlein: Äh, nein nein ich dachte nur...

Weihnachtskugel: Also ich lag da in dieser Packung und fühlte mich so anders. Auf der einen Seite die sexy Glitzerkugeln und auf der anderen Seite die eleganten, matten Kugeln. Dazwischen ich: Kariert, plump, langweilig!

Prof. Dr. Dr. Schwaller-Eberlein: Aber nein. Sehen Sie denn nicht, dass Sie etwas ganz besonders sind? Die anderen Kugeln sind sozusagen nur das schmückende Beiwerk für Ihren Auftritt. Die Glitzerkugeln auf den ersten Blick auffallend, aber allein doch ein wenig - nun ja, preiswert. Die matten Kugeln vielleicht elegant aber auch irgendwie langweilig. Dann kommen Sie. Ihr Auftritt: Kariert, majestätisch, der Inbegriff von Winter und gemütlicher Weihnacht, alles wartet nur auf Sie. Sie sind sozusagen das Tüpfelchen auf dem I. Die Spitze auf dem Baum. Die Kirsche auf dem Kuchen...

Weihnachtskugel: Oh, meinen Sie wirklich?

Prof. Dr. Dr. Schwaller-Eberlein: Natürlich! Wir müssen nur Ihr Selbstbewußtsein ein wenig stärken. Wiederholen Sie einfach immer wieder diese Affirmation: Ich bin der Star am Weihnachtsbaum, alle Kugeln warten nur auf mich.

Weihnachtskugel: Ich bin der Star am Weihnachtsbaum alle Kugeln warten nur auf mich.

Prof. Dr. Dr. Schwaller-Eberlein: Genau, aber jetzt noch lauter mit Überzeugung in der Stimme.

Weihnachtskugel: Ich bin der Star am Weihnachtsbaum, alle Kugeln warten nur auf mich!


Prof. Dr. Dr. Schwaller-Eberlein: Sehr gut. Ach was ich sie noch fragen wollte, wie machen wir das mit der Rechnung, Kasse oder privat?

Weihnachtskugel: Ich bin der Star am Weihnachtsbaum, alle Kugeln warten nur auf mich!
Ich bin der Star am Weihnachtsbaum, alle Kugeln warten nur auf mich! Ich bin der Star am Weihnachtsbaum, alle Kugeln warten nur auf mich! Ich bin der Star am Weihnachtsbaum, alle Kugeln warten nur auf mich!

Prof. Dr. Dr. Schwaller-Eberlein: Äh, hallo, wo wollen sie den hin...

Stimme aus dem Off: Ich bin der Star am Weihnachtsbaum...

Nun bin ich gespannt, was uns heute beim Me made Mittwoch erwartet. Eher Winterkleidung oder doch schon ein ein deutlicher Frühlingstrend. Auf jeden Fall aber alles rezeptfrei.




5 Kommentare:

  1. Guten Morgen,
    witziges Kleid. Der Rockteil mit den Falten und den Karo finde ich besonders toll und bei Dir sieht es doch schlank-füßig aus!!
    LG
    Simone

    AntwortenLöschen
  2. Ein weiteres tolles Kleid, dass mit dem Karostoff auch noch sehr fröhlich daherkommt. LG Doro

    AntwortenLöschen
  3. Der Schnitt passt so wunderbar zu dir und auch die Resteverwertung ist dir perfekt gelungen. So gut wie dir der Schnitt steht, da könnte es doch noch eine Version ohne Ärmel für den Sommer geben und dann vielleicht mit Unterkleid statt mit ungehorsamen Unterrock.
    Viele Grüße
    Sylvia

    AntwortenLöschen
  4. Hi, du Star beim MMM! Andere sind nur matt schwarz oder grau (wie ich), andere glitzern und glimmern, aber du bist einzigartig! Und dann noch ganz entzückend mit roten Stiefelchen kombiniert - gefällt mir. Wie blöd, dass Rock auf Unterrock krabbelt. Ich glaube, das ist einer der Gründe, weshalb ich so selten Röcke trage (außer im Sommer)...
    Viele Grüße,
    Petra

    AntwortenLöschen