anNäherung Bielefeld 2016

Samstag, 23. Januar 2016

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Vor einer Woche gab es das erste Highlight im Nähnerdjahr 2016:Ddas wunderbare anNäherungswochenende in Bielefeld war allerdings wieder viel zu schnell vorbei und ich fühle mich immer noch ganz im Nähnerdflauschflow...


38 Frauen mit 37 Nähmaschinen, diversen Oberlockern, Bügelstationen, Bügelpressen und nur einem (!) Spiegel hatten wieder einmal eine Jugendherberge in Bielefeld gekapert.

Für mich war es mittlerweile die dritte Veranstaltung dieser Art. Nach Bielefeld im Januar und Würzburg im Oktober des letzten Jahres ging es am letzten Freitag also wieder nach Bielefeld.  Die meisten der anderen Teilnehmerinnen kannte ich daher schon (mehr oder weniger) so dass die gespannte Aufregung mit der ich noch zu meiner ersten anNäherung vor einem Jahr gefahren bin mittlerweile einer reinen Vorfreude auf das Wiedersehen gewichen war.

Da bereits einige der anderen Damen das tolle Wochenende im Detail beschrieben haben, die jeweiligen Beiträge sind hier bei Mama macht Sachen gesammelt, möchte ich mich mit meinen Fotos auf einige Impressionen vom ersten Abend beschränken. Fotografiert habe ich übrigens nicht mit der Kamera sondern nur mit meinem smarten Fon, daher ist die Bildqualität teilweise etwas bescheiden.

Wie immer ging es los mit der Vorstellungsrunde und den gesammelten Steckbriefen, auf denen die jeweiligen Nähpläne für das Wochenende erläutert wurden:





Ganz besonders clever waren Frau Nahtzugabe, Frau Bunte Kleider und das Büro für schöne Dinge. Da sie alle drei einen Trench nach dem selben Schnitt genäht haben, mussten sie nur einen Steckbrief machen...





Auch wenn die Mäntel nicht komplett fertig geworden sind, haben sie mich doch so sehr überzeugt, dass mein Plan feststeht: Ich muss mir auch so einen tollen Mantel nach dem Isla Schnitt von Named Patterns nähen!

Vorher möchte ich aber noch ein gemeinsames Foto der "Mantelgruppe" mit den fertigen Exemplaren sehen...

Ganz besonders toll fand ich auch wieder den Steckbrief von Yvonne. ich bin ja ein bekennender Fan ihrer Nähkünste und ihres Blogs und habe mich daher gefreut, die Entstehung eines ihrer Kunstwerke live mitzubekommen.




Das Foto ihres fertigen Rocks kann man hier sehen.

Um mir das Geschleppe der Nähmaschine nebst Zubehör zu ersparen (ich reise, wenn es denn schon sein muss, gern mit möglichst kleinem Gepäck) hatte ich mich dafür entschieden, ein Handnähprojekt mitzunehmen. Ich kann sagen, das war eine gute Entscheidung. Ohne Maschine, die mich an einem festen Arbeitsplatz "festhielt" hatte ich viel mehr Gelegenheit, mich mit den anderen Damen zu unterhalten und live mitzubekommen woran sie nähen. So konnte ich einfach mein Stühlchen und mein Nähzeug nehmen und mich auch an andere Tische setzen. Da ich nicht viel Platz brauchte, habe ich immer irgendwo ein Eckchen für mich gefunden. Zum Beispiel bei der oben erwähnten Mantelgruppe.

Auf dem Foto sehen wir Frau Nahtzugabe vor ihrer unglaublich leise schnurrenden Bernina...



Nicht dass ich eine neuen Maschine bräuchte, aber man kann ja träumen.

Andere Mitglieder der Mantelgruppe griffen übrigens zu später Stunde zu Hilfsmitteln



Mit fortschreitender Zeit tauchte dieses Hilfsmittel dann auch an diversen anderen Stellen auf:




Kein Doping brauchte offensichtlich Frau Crafteln - sie strahlte immer:



Bei einigen anderen Damen musste man da schon ein wenig nachhelfen, wie z.B. bei Marja Katz.

Bitte ein lächeln fürs Foto:



Na, das geht aber noch besser:




Ah, so ist es schön. Aber als Mitglied der "Strebergruppe" hat sie unglaubliche 7 Teile (!!!) genäht, das braucht dann natürlich auch volle Konzentration.

Apropos volle Konzentration. Sehr schön fand ich auch das traute Nebeneinandernähen von Ella und Mema:



Huch, Mema verschwindet fast hinter ihrer Maschine




Guck an, da ist sie ja!

Natürlich gab es neben tollen Nähmaschinen (auf dem obigen Foto kann man hinter dem Kopf von Mama z.B. das Flutlicht der Luxusmaschine von Tilly bewundern) auch noch andere Nähgadgets oder Geräte zu bestaunen. 

Das weite Feld des Bügelns bietet sich hier an:

Frau Kleidermanie sehen wir hier noch an einem ordinären, stinknormalen Bügelbrett stehen:



Daneben dann schon ein ganz anderer Schnack: Eine Hightech Bügelstation:



Professionell bedient von Ella:


cooles Futter - gell?

dampf, dampf...



dampf, dampf, dampf...



dampf, dampf, dampf, dampf...



Als Kontrast zur Technik hier meditatives Nähen mit der Hand:



Bele (ohne Blog aber bekannt als fleissige Kommentatorin) zeigte hier die Kunst mittels Chanel-Techniken ein Pulloverfutter an den Oberstoff zu Quilten - vor dem Steppen mit der Maschine sind entsprechende Heftnähte per Hand erforderlich. Toll, muss ich auch noch ausprobieren!

Mit der Maschine genäht hingegen der Mantel von Rita:



Cooler Stoff, coole Farbe, cooler Schnitt!

Frau Wollig und Stofffix bei einer kurzen Nähmaschinenmeditation - soviel Zeit muss sein - ohm!




Dadurch, dass von vornherein feststand, dass ich mit meinem Nähprojekt an diesem Wochenende nicht fertig werden würde, hatte ich deutlich mehr Muße um mich an den Projekten meiner Mitnäherinnen zu erfreuen. Wenn man nicht so darauf fixiert ist, sein eigenes Werk fertig zu nähen, bleibt einfach noch mehr Zeit um hier und da mal einen interessanten Schnitt zu bestaunen. Sehr, sehr cool finde ich z.B. auch den Schnitt Vogue 8873. Das fertige Ergebnis ist hier bei Frau Wildnaht zu sehen.

Toll fand ich auch, bei vielen Kleidungsstücken den Anpassungsprozess mitzuerleben, das hat einen echten Lerneffekt!  Böse Zungen haben mir übrigens den Namen "Ärmelpolizei" verpasst und das nur weil ich hin und wieder erwähnt habe, dass es doch gar nicht so schlimm ist mal eine Naht wieder aufzutrennen, wenn man sich dafür hinterher an einem perfekt sitzenden Ärmel erfreuen kann ;o)

In einer Welt in der wir ständig bombardiert werden mit (bearbeiteten) Fotos von vermeintlich "perfekten" Frauenkörpern fand ich es wieder einmal sehr wohltuend von völlig normalen Frauenkörpern umgeben zu sein. Egal ob groß, klein, dick , dünn, viel Busen oder wenig: Jede Frau sieht toll aus in einem Kleidungsstück das perfekt auf ihren eigenen Körper passt, weil es eben nur für sie gemacht ist!

Ich danke Susi, Frau Drehumdiebolzeningenieur und Alex unserer drei Organisatorinnen noch einmal dafür, dass sie uns wieder so ein wunderbares Wochenende ermöglicht haben, Ihr seid toll!

Nach der anNäherung ist vor der anNäherung. Ich freue mich bereits jetzt schon wieder auf das Sewing by the Sea im März! Ich glaube Alex hat noch Plätze frei. Wer also noch mit dem Gedanken spielt eventuell mitzumachen - schnell anmelden. Dann gibt es auch einen Tag mehr als sonst, da es schon am Donnerstag losgeht.

Nach meinen guten Erfahrungen bei der Annäherung werde ich auch wieder ohne Maschine nähen. An dieser Stelle übrigens noch ein große Dankeschön an Frau Küstensocke, die mir angeboten hat mir eine Maschine mitzubringen - das nenne ich Nähnerdflausch!! Auch wenn ich ohne Maschine nähen werde, finde ich das Angebot entzückend und freue mich schon darauf, sie im März endlich auch persönlich kennen zu lernen.




8 Kommentare:

  1. Ein toller Bericht von einem wunderbaren Wochenende, Ich bin immer noch sehr beeindruckt von Deiner Hand-Näh-Geduld. Aber das bietet wohl wirklich die Chance den Nähnerd-Flausch aus allen möglichen Persepektiven zu erleben. Wir sehen uns an der See, bis dahin, Liebe Grüße, Birgit

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  2. Du hast aber nett geschrieben! Und so tolle Fotos gemacht! Ja, schön war's bei der AnNÄHerung. Einmal im Jahr ist wirklich zu wenig, schade, dass ich im März nicht kann. Dir wünsche ich aber viel Spaß!
    LG Rita

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  3. Danke für die tollen Fotos! Da kommt sehr viel von der Stimmung rüber (auch wenn man nicht dabei war!)
    Und es ist schön, die verschiedenen Berichte zu lesen. Ich stelle fest, dass es doch möglich ist, den eigenen Impulsen zu folgen, auch in dieser großen Gruppe (viel/wenig reden, nähen, per Maschine oder Hand...)
    Liebe Grüße von
    Luise

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  4. Danke für deinen anschaulichen Bericht. Deine Entscheidung fürs Handflächen scheint genau richtig gewesen zu sein, so hast du tatsächlich viel intensiver in die Gruppe eintauchen können. Nach solchen Veranstaltungen lässt der Gedanke, mit wem ich gar nicht oder viel zu wenig gesprochen habe, oft so ein Bedauern zurück.
    Das Teilhaben beim Abstecken all der verschiedenen Projekte hat mir letztes Jahr so viel beigebracht. Eine großartige Erfahrung.
    LG
    Wiebke

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  5. Vielen Dank für die vielen Bilder, die gut die gelöste und konstruktive Stimmung widerspiegeln. Schön wars!
    Auch wenn ich mit meinem Fast-Handnähprojekt Dank des unglaublich "wabbeligen" Oberstoffs nicht so flexibel war, hat für mich der Austausch diesmal auch viel besser geklappt. Dank des Platzes in der Mitte des Raumes musste sich fast jede irgendwann mal dort durchquetschen und mit vielen kam ich ins Gespräch. Bei Rundgängen konnte ich viele Projekte, Vorgehensweisen und Techniken kennenlernen, was lange Nachhall in meiner Arbeit finden wird.
    Ein fachlich wie persönlich sehr dichtes Wochenende ist so eine Annäherung. Ich kann es nur empfehlen (und ja, es funktioniert auch, wenn man eher introvertiert ist).
    LG, Bele

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  6. Sehr schöner Post und eine tolle Idee über das Treffen in Form einer Fotoreportage zu berichten. Das Wochenende war wirklich ganz, ganz toll! Ich freue mich schon auch auf den Podcast und das Gespräch mit dir.
    LG Yvonne

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  7. Vielen Dank für den schönen und bildgewaltigen Bericht - das macht richtig Lust auf Sewing by the sea ;-) Falls Du mit öffentlichen Verkehrsmitteln in den Norden reisen möchtest - ich kann Dich gern ab HH mitnehmen. LG Kuestensocke

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  8. ohm.... wie gerne würde ich weiter meditieren. Mit Euch mal so ne Woche lang.
    lg monika

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