Beim heutigen Me Made Mittwoch bin ich erstmalig mit "Draussenbildern" dabei. Zeige ich sonst meine Werke immer in der eigenen Wohnung selbst fotografiert, habe ich am letzten Sonntag die Gunst der Stunde genutzt und eine liebe Freundin als Fotografin eingespannt, die Smartphone-Fotos von mir machen musste.
Der Anlaß war der Geburtstag meines besten Freundes, der zu einem Brunch im Duisburger Innenhafen eingeladen hatte. Ganz stilgerecht habe ich dazu etwas angezogen, dass für mich ein wenig maritimes Flair hat. Voila, mein neuestes Werk dass ich komplett mit der Hand genäht habe:
Ein kurzes Jäckchen, nach meinen persönlichen Grundschnitt.
Hier kommen wir der Sache etwas näher, damit man mehr vom Jäckchen erkennen kann...
...,ja, noch ein bischen näher, so jetzt ist das Muster gut zu sehen. In der geschlossenen Variante, kann man gut erkennen, das die Muster der beiden Vorderteile sich im mittleren Bereich fast zu einem Kreis schließen. War gar nicht so geplant, gefällt mir aber gut.
Genäht habe ich das Jäckchen aus "Putzlappen". Das bedeutet, aus Produktionsresten der Firma Trigema, die man in deren Internetshop kiloweise für kleines Geld kaufen kann. Es handelt sich dabei um Biojersey in prima Qualität - Schneiderherz was willst du mehr...
Das Muster habe ich mit Hilfe einer Schablone aufgemalt, die ich im letzten Sommer auf dem Kölner Creativmarkt am Stadion für einen Euro aus einer Restekiste gezogen habe. Wie immer bei meinen Handnähprojekten habe ich extrastarkem Garn verwendet das ich jeweils zweifädig vernäht habe, damit die Nähte auch schön fest werden.
Warum mich das Muster an Wasser und Meer erinnert, kann ich gar nicht so genau sagen. Erinnert es mich an Muscheln, an Korallen? Egal, irgendwie ist das jetzt mein Seefahrerjäckchen.
Hier kommen noch zwei Rückansichten. Kleiner mit Innenhafenlandschaft...
...größer für die bessere Erkennbarkeit der Details
Das Kleid darunter ist wieder einmal mein Alltime-Favorit den ich erstmalig in diesem Post vorgestellt habe.
Zum Duisburger Innenhafen kann ich nur sagen - nix wie hin! Auch wenn man es auf den Fotos nicht wirklich erkennen kann, ist dort in den letzten Jahren eine richtig nette Flaniermeile entstanden auf der diverse Lokale zur Einkehr verlocken. Das Lokal in dem wir waren, befindet sich auf der Seite mit den schönen alten, renovierten Speichergebäuden. Die gegenüberliegenden Seite, die man (ein kleines bischen) auf den obigen Bildern sehen kann, wurde dagegen neu bebaut. Für eine maximal schöne Aussicht bedeutet das also: Möglichst auf der Seite mit den neuen Häusern ein Plätzchen auf der Sonnenterasse eines der vielen Cafes sichern, dann kann man den Blick auf die alten Gebäude besonders genießen.
Da ich die ersten 23 Jahre meines Lebens selbst in Duisburg gelebt habe, liegt mir diese Stadt doch immer noch irgendwie am Herzen und ich könnte mir niemals vorstellen in einer Stadt ganz ohnen Wasser zu leben. Fluß muss also mindestens sein - Meer wäre natürlich noch besser!
Für alle, die auch Wasser und Häfen mögen, gern Krimis lesen wie auch historische Romane hätte ich zusätzlich mal wieder einen Büchertipp. Eigentlich sind es sogar zwei Bücher einer Duisburger Autorin namens Silvia Kaffke. Der erste Titel lautet:
Anhand einer Krimigeschichte wird erzählt, wie sich im 19 Jahrhundert die Zeiten an Rhein und Ruhr ändern und man erfährt sehr viel über das Geschehen Im Hafen bzw. das Leben insbesondere in Duisburg Ruhrort im Jahr 1854. Die Hauptperson ist die nicht mehr ganz so junge Kaufmannstochter Lina Kaufmeister, die dem Commissar Robert Borghoff bei der Aufklärung zweier grausamer Morde an jungen Mädchen hilft, denen jeweils das Herz aus dem Leib geschnitten wurde. Zufälligerweise träumt die gute Lina auch davon, sich als Schneiderin selbsständig zu machen...
Es handelt sich bei diesem Buch nicht gerade um einen klassischen Pageturner, ist aber (für meinen Geschmack) durchaus spannend. Natürlich wird auch hier kein Klischee ausgelassen und Lina und der Commissar kriegen sich natürlich am Ende. Das tut der Krimihandlung aber keinen Abbruch. Toll fand ich die anschauliche Schilderung des Lebens in Ruhrort (in dem sich große Teile des Duisburger Hafens befinden). In diesem Stadtteil habe ich von der fünften Klasse bis zum Abi die Schule besucht und fand es dort eigentlich weniger spannend. Silvia Kaffke hat es mit diesem Buch wirklich geschafft, das Jahr 1854 vor meinem geistigen Auge wieder auferstehen zu lassen und ich sehe Ruhrort nun mit völlig neuem Blick.
Interessant ist das Buch natürlich auch für alle geneigten Nähnerds, die gern mehr darüber wissen möchten, wie eigentlich in der Mitte des 19. Jahrhunderts die Kleidung angefertigt und gehegt und gepflegt wurde.
Der zweite Teil der Reihe trägt den Titel:
und erzählt wie es weiter geht mit Lina, ihrem Commissar, ihrer Schneiderei und dem nächsten Kriminalfall.
Da die beiden Titel bereits vor einigen Jahren erschienen sind, kann man sie mitlerweile auch für wenige Cent im modernen Antiquariat beziehen. Das spart nicht nur Geld sondern schont auch die Bäume ;o)
Frau Kaffke möge mir diesen Hinweis verzeihen...
So, bevor ich nun mit einem zünftigen Ahoi zum Me Made Mittwoch Team weitergebe, dass heute wieder schöne, selbstgenähte Kleidung an fröhlichen Schneiderlein sammelt, werfe ich noch einen Blick zum Himmel:
jo, heute wird es warm und sonnig!
Wow. Das hast du MIT DER HAND genäht?? Alle Achtung, ist das Jäckchen toll geworden!
AntwortenLöschenDanke auch für den Tipp mit dem Trigema-Onlineshop, da werde ich bei Gelegenheit mal stöbern gehn.
LG
Sandra
Aah, du hast wieder chaninisiert!
AntwortenLöschenWie schön, dein Jäckchen ist einzigartig schön und scheinbar bist du hier in Deutschalnd die einzige, die das tatsächlich auch verwirklicht. Ganz toll im grafischen schwarz-weiß!
Dein Jäcken ist der absolute Hammer einfach richtig schön und sehr edel.
AntwortenLöschenLiebe Grüsse
Angy
tolle Jacke. Das hätte ich nicht gedacht, dass du das Muster selber aufgebracht hast. Super !
AntwortenLöschenMann Mann, diese Jacke lässt mich wieder einmal staunen. Was für eine Arbeit! Aber so stimmig und ganz ganz besonders. Toll!
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Nastjusha
Tolles Jäckchen, das ich schon beim Entstehen sehen durfte. Tolle Bilder da in Duisburg. Ich glaube dahin mache ich mal einen Ausflug. Dein Sonntag sieht gut aus, auch wenn wir Dich vermisst haben. Liebe Grüße Susi
AntwortenLöschenDas Jäckchen ist einfach nur WOW!!!!
AntwortenLöschenIch liebe ja diese Alabama Chanin Arbeiten, aber Deine Edel-Version gefällt mir mit Abstand am Besten!!
LG
Claudia
Wow, was man nicht alles aus Putzlappen machen kann!!!! Super mit der Hand gestichelt. Hochachtung!!! Das Jäckchen ist so wunderschön, es macht Spass, sich Deine Fotos anzuschauen. Und ja, es lohnt sich, den Duisburger Hafen anzuschauen. Toll.
AntwortenLöschenLG Epilele
Tolles Jäckchen, ein absoluter Hingucker, ich mag solche kreisförmigen Muster. Würdest du in der Stadt an mir vorbei laufen, ich würde mich umdrehen, ehrlich!
AntwortenLöschenDa ich gerade gestern ein Schulterproblem bei einer Jacke hatte fällt mein Blick heute automatisch auf alle Schultern des MMM. Vielleicht könnte deine ein bisschen schmaler sein dachte ich erst. Andererseits hat der Ärmel am Armloch eine ordentliche Weite, vielleicht geht da auch nur so überschnitten. Auf jeden Fall eine tolle Jacke, viel Spaß beim Tragen
Andrea
Super schön Deine Jacke! Und das mit dem Kreis vorne war echt nicht geplant?? Das sieht wirklich klasse so aus!
AntwortenLöschenVG SuSe
Für mich ist dein Jäckchen ein Meisterwerk und einfach ein ganz wunderbares Einzelstück.
AntwortenLöschenLG von Susanne
Mit der Hand genäht? Ist ja der helle Wahnsinn - und sowas von genial
AntwortenLöschenNoch so ein wunderschönes Exemplar! Und dass das Zusammentreffen der Muster im Vorderteil ungeplant war, ist kaum zu glauben... Es wirkt sehr stimmig und geplant.
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Bele
Wow! Was für eine wunderschöne Jacke. Da hat sich die Arbeit auf jeden Fall gelohnt!
AntwortenLöschenLG, Claudia
Was für eine super-schöne Jacke! LG Doro
AntwortenLöschenDeine Jacke ist wirklich grandios, ein richtiger Blickfang und die Länge find ich ideal für Kleider, einfach toll
AntwortenLöschenWieder einmal eine tolle Fotostrecke. Danke für den Tipp mit den Trigema-Resten. Und zum Jäckchen - was soll ich sagen? Erstens ist es bildhübsch und zweitens fehlen mir die Worte angesichts Deiner präzisen Handnäherei.
AntwortenLöschenBewundernde Grüße, Stefanie
Das ist ein unglaublich hübsches und gut genähtes Jäckchen, keine Pariserin hat mehr Chic!
AntwortenLöschenLiebe Grüße, SaSa
Hach, ich bin wieder mal ganz hingerissen!
AntwortenLöschenAuch dieses Muster ist dir toll gelungen - und in harten Schwarz-Weiß-Kontrast ist die Wirkung wieder mal eine ganz andere. Wunderschön!
Petra
Wie toll! Es ist wunderbar geworden dein Jäckchen, so grafisch schwarz -weiss finde ich das irre toll.Und mit ganz eignener Idee.
AntwortenLöschenMeine Anfänge schlummern im Schrank, welch Frevel.
Begeisterte Grüße ,Karen